23.03.2020

Seitenblick: Mit Gel-Nägeln an der Schreibmaschine

Jeden Montag esse ich bei meinen Grosseltern Zmittag. Eine Tradition, die wir seit der Primarschule pflegen. So sehen wir uns mindestens einmal pro Woche, berichten von den vergangenen Tagen und ich helfe ihnen bei Handy-Problemen.

Von Alena Tschümperlin
aktualisiert am 03.11.2022
Am letzten Montag erzählte ich voller Vorfreude, dass ich einen Termin zum Nägelmachen hätte. Sie sollen lang und pastellfarben werden. «Oh, Grosspapi hat lange Nägel gar nicht gern. Meine findet er schon zu lang», meinte mein Grossmami, während sie mir ihre Nägel zeigte. Grosspapi nickte zustimmend und erinnerte sich: «Bei der Arbeit hatte ich eine Kollegin mit langen Gel-Fingernägeln. Mit diesen tippte sie an der Kugelkopf-Schreibmaschine und musste immer darauf achten, dass die Nägel perfekt in den Tasten-Zwischenraum passten.»Der Gedanke amüsierte mich. Doch was um Himmelswillen war eine Kugelkopf-Schreibmaschine? Um mir ein Bild davon zu machen, googelte ich. Kurz: Bei dieser Schreibmaschine aus dem Jahr 1962 waren die Buchstaben und Zahlen auf einer Kugel angeordnet.Ich war beeindruckt und gleichzeitig erstaunt, dass ich noch nie etwas davon gehört habe. Wie auch? Ich bin schliesslich aus der Generation Z und mit Computern gross geworden. Das hat Vorteile: Heute kann ich sorglos mit meinen Gel-Nägeln auf der Computer-Tastatur tippen, statt mühsam die Zwischenräume der Kugelkopf-Schreibmaschine treffen zu müssen.

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