Seitenblick: Kleinkinder stören nicht

Dort konnten Eltern bisher ihre Kleinkinder betreuen lassen, während sie den Sonntagsgottesdienst besuchten. Das Hortangebot wurde  immer seltener in Anspruch genommen. Ausserdem liessen sich kaum mehr Teenager für den ehrenamtlichen Dienst gewinnen.Es wäre jetzt leicht, über die Jugendlichen zu klagen, die sich nicht mehr engagieren. Mich hat aber mehr der nächste Abschnitt in der gleichen Spalte des «Pfarreiforums» verwundert. Mit ihm richtet sich die Pfarrei an die sonntäglichen Gottesdienstbesucher. Diese mögen Eltern mit Wohlwollen unterstützen und ermutigen, falls sich ihr Kleinkind nicht adäquat verhalte, es störe und Stress bereite.Es stimmt mich traurig, dass dies erwähnenswert ist und Kinder nicht unbedingt im Sonntagsgottesdienst willkommen sind. Muss eine Pfarrei zu Toleranz und Unterstützung auf­rufen? Darf man dies nicht  als selbstverständlich voraus­setzen? Sicher gibt es spezielle Kinderfeiern und Familiengottesdienste, die auf die Bedürfnisse der Kleinen ausgerichtet sind. Es gibt aber auch solche für ältere Menschen, ganz nach deren Bedürfnissen. Es wäre doch schön, wenn gerade der Sonntagsgottesdienst ein Ort der Gemeinschaft wäre, die wirklich jeden einschliesst. Ich stelle mir ein Dorffest vor, an dem Kleinkinder ausgeschlossen sind, weil sie stören.