25.05.2021

Seitenblick: Ich nehme mir die Wahl

Das Brettspiel Monopoly hat auch nach Jahrzehnten nichts an Beliebtheit eingebüsst. Als ich Kind war, versuchte ich Schlossallee und Parkstrasse zu ergattern. Seit ich in der Schweiz lebe, sind es Paradeplatz und Münsterhof. Egal, welche Region die jeweilige Edition widerspiegelt, ich finde es uncool, wenn nicht ich diejenige bin, die das Monopol innehat.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
In solch einem Fall bin ich froh, dass auch andere Gesellschaftsspiele beliebt sind. So finde ich Spielfreude ausserhalb Monopolys. Dieses Prinzip lässt sich auf viele Bereiche übertragen. Kommuniziere ich über Whatsapp oder Telegram? Fotografiere ich mit Canon, Sony, Minolta oder Nikon? Fahre ich VW oder Opel, BMW oder Mercedes? Auch in der Musik ist es eine Frage des Geschmacks, welches Genre ich höre. Meine Wahl mögen andere als mehr oder weniger gut einstufen. Man unterhält sich bei all jenen Themen über Vorzüge und Nachteile.Es verhält sich anders, sobald es um Smartphones geht. Seit ich ein iPhone benutze, bin ich in der Rolle, mich zu rechtfertigen. Ich frage mich, warum Fans von Android oder Windows Phone meinen, mich bekehren zu müssen. Obwohl die meisten von ihnen sich nur mit ihrem Gerät befassen, wissen sie, weshalb gerade ich mich falsch entschieden habe. Die Argumente schmeicheln meist nicht.Jetzt kommt mir der alte Witz über Veganer in den Sinn. Er besagt, dass man einen Veganer daran erkennt, dass er seine Überzeugung erwähnt. Woran erkennt man einen Nicht-iPhone-Nutzer? Er erwähnt es und belehrt.

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