30.05.2022

Seitenblick: Ich bin eine Winterschweizerin

Wenn die Temperaturen die 20-Grad-Marke knacken, die Tage länger werden und die Gartenmöbel von ihren durchsichtigen Plastikplanen befreit werden, ist es wieder so weit: Die Grillsaison ist eröffnet.

Von Cassandra Wüst
aktualisiert am 02.11.2022
Schon seit einigen Wochen steigen Rauch- und Fleischdüfte aus den Gärten in meiner Umgebung auf. Grillieren ist in der Schweiz zu einer Art Volkssport geworden, für den kein Balkon zu eng und kein Garten zu klein ist.Ob beim Wandern, als Samstagabendaktivität mit Freunden, auf einem Ausflug oder einfach nur zum Abendessen – alle machen es, alle lieben es. Und der eingefleischte «Grillfan» macht auch im Winter nicht Halt davor, draussen etwas auf den Grill zu werfen. Alles schon erlebt.Ich allerdings gehöre zu den wenigen, die dem Grillieren nicht viel abgewinnen können. Klar, das gemütliche Beisammensein an einem lauen Sommerabend finde ich schön. Meine Unlust richtet sich dabei eher gegen das Essen. Nach dem dritten Bissen habe ich genug von der Bratwurst. Einen Cervelat esse ich lieber kalt. Auch der grillierte Käse schmeckt nach dem zweiten Mal wie eine Schuhsohle. Natürlich habe ich alle denkbaren Alternativen ausprobiert –aber auch die kann ich nicht mehr sehen.Ich bin wohl eher eine Winterschweizerin, wenn es ums Essen geht: Fondue und Raclette gehen das ganze Jahr über. Und die Geselligkeit kommt auch beim Käseschmelzen glücklicherweise nicht zu kurz.

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