Seitenblick: Falsch gedacht

Orginal statt korrekt Original, Imbusschlüssel statt Inbusschlüssel, Wehmutstropfen statt Wermutstropfen – viele Wörter werden unbemerkt falsch ausgesprochen. Falls wir nicht von einem Klugscheisser verbessert werden, merken wir meistens erst beim Aufschreiben des Wortes, dass sich ein Fehler in den Wortschatz geschlichen hat.Wer einen solchen erkennt, erlebt einen Moment der Erkenntnis. Und was für einen! Beim Schreiben eines Textes wurde mir kürzlich ein Wort mit einer roten Linie unterstrichen und somit als falsch markiert. Es handelte sich um das Wort «Funfrage». Was soll denn daran falsch sein?Ein Klick mit der rechten Maustaste und schon offenbarte sich die Korrektur: Die Funfrage ist gemäss Duden eine Fangfrage. Hä? Selbst die Suchmaschine verbessert mich bei einer kurzen Google-Recherche.Es war einmal mehr ein Moment der Erleuchtung. Ein Moment, in dem ich realisierte, dass ich bisher falsch gedacht habe. Ich benutzte das anscheinend selbsterfundene Wort Funfrage, was mir auch logisch erschien. Fun heisst Spass und Fun- (oder eben Fangfragen) machen Spass. Ich verbesserte also das Wort, doch die Erkenntnis fasziniert mich noch immer und ich frage mich, auf welche grossen und kleinen Fehler in meinem Wortschatz ich künftig noch stossen werde.Ach, und übrigens: Es ist das F, das beim Elefanten klein und beim Floh gross geschrieben wird.