15.02.2021

Seitenblick: Einseitige Sicherheit

Schliesse ich abends meine Bürotür, verspüre ich oft den Drang, mich zu bewegen. Nach dem Nachtessen einen ausgedehnten Spaziergang zu unternehmen, bietet sowohl meinen Gedanken als auch meinem Rücken einen Ausgleich. Im Winter drehe ich meine Runde noch lieber als im Sommer. Es ist nicht heiss und vor Kälte schützt mich die Kleidung.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Ich mag es sehr, durch die Dunkelheit zu gehen. Ich empfinde den abendlichen Spaziergang als eine Entschädigung für die am Tag fehlenden Sonnenstrahlen. Mir ist durchaus bewusst, dass auch Menschen unterwegs sind, die mir gleich nach Bewegung streben, aber ein grösseres Bedürfnis haben, sich in der Dunkelheit zu schützen.LED-Stirnlampen sind praktisch und vermitteln ein Gefühl von Sicherheit. Sie leuchten den Weg aus und signalisieren, dass ein Fussgänger unterwegs ist. Sie sind auch sehr hell, wenn der Träger seine Blickrichtung ändert. Schaut er mich an, werde ich schon aus weiter Entfernung geblendet. Kommt er mir näher, sehe ich oft nichts, ausser einem hellen Fleck. Auch manchem Auto- oder Velofahrer ist nicht bewusst, dass die Fahrbahn und den Fahrbahnrand gut ausleuchtenden LED- oder Laser-Scheinwerfer den Gegenverkehr blenden.Ich sollte mir vielleicht einmal, meine Sonnenbrille aufsetzen, um nicht geblendet zu werden. Sicher komme ich mir dann wie ein Narr vor. Aber, erstens ist jetzt ja gerade Fasnacht – auch wenn man es fast vergessen könnte – und zweitens sieht sie im Dunkeln ja sowieso niemand.

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