19.04.2022

Seitenblick: Danke, liebe Pharmaindustrie

Wir geimpften Corona-Überlebenden dürfen erstens den Impfstoffherstellern dankbar sein.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
Zweitens aber auch dafür, dass die öffentliche Hand private Pharmaunternehmen wie Biontech oder Pfizer finanziell stark unterstützt hat. Und wir dürfen drittens dankbar sein für die Bestellung von Millionen von Impfdosen.Viertens haben die Pharmaunternehmen zu unser aller Glück enorme Umsätze erreicht und exorbitante Gewinne erzielt – Biontech zum Beispiel einen Nettogewinn von 10,3 Milliarden Euro. So kann die Firma dieses Jahr sehr (!) viel in Forschung und Entwicklung investieren, nämlich bis zu 1,5 Milliarden Euro, was fast 15 Prozent des Nettogewinns entspricht und unsere rasant wachsende Bewunderung und (enorme) Dankbarkeit begründet. Dankbar sein dürfen wir fünftens dafür, dass auch die Aktionärinnen und Aktionäre der staatlich unterstützten Pharmaunternehmen von den exorbitanten Gewinnen profitieren – bei Biontech (Zustimmung der Aktionärsversammlung vorausgesetzt) durch eine Sonderdividende und ein Aktienrückkaufsprogramm. Natürlich ganz zu schweigen von den Kursgewinnen.Bleiben Pharmaaktien attraktiv, nützt das uns allen. In der nächsten Virenkrise tun die Impfstoffhersteller mit Hilfe neuer staatlicher Gelder bestimmt gern wieder ihr Möglichstes. Sie setzen sich mit ganzem Herzen für die Menschen in den reichen Ländern ein und auch ein bisschen für den grossen Rest der Welt. Aber Patente für mühsam Entwickeltes freigeben (wie die WHO und Hilfsorganisationen es fordern und wie Moderna es tut)? – Dafür haben Biontech und Pfizer doch nicht ihre hohen Gewinne erzielt!

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