Etwas aber gefällt mir nicht: Die Abfallpolitik. Das Zurücklassen mehrerer Tonnen Abfall auf dem Gelände, das die Wegwerfgesellschaft jeden Sommer zelebriert, ist hier nicht das Thema. Auch nicht, dass zu viel Einwegplastik verbraucht wird. Diesbezüglich haben die Festivals ja Fortschritte gemacht. Die grüne Welle hat auch sie erfasst. Doch hier liegt die Krux: Das Depot für die Plastikbecher gibt’s nur mit einem Jeton zurück. Wer zehn Becher und sieben Jetons zurückbringt, bekommt sieben Franken/Euro. Nun aber ist ein Open Air kein Kindergeburtstag, die Leute tanzen, sind lustig und oft betrunken. Und weil man bargeldlos bezahlen muss, führt niemand mehr ein Portemonnaie mit, um den Jeton zu verstauen. Was damit endet, dass viele ihre Jetons verlieren.Wer so ein Becher- und Jeton-Rückgaberegime einführt, muss sich unterstellen lassen, dies nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus finanzieller Absicht zu tun. Ginge es nur um die Ökologie, also darum, dass möglichst viele Becher zurückkommen, gäbe es auch ohne Jeton das Pfand zurück. Manch Lehrling, Kantischüler oder Student würde Becher sammeln, gäbe es dafür Geld – und folglich wieder ein Bierchen. Ohne Belohnung tun sie das nicht – und das Festival heimst mit dem Vorwand der Ökologie als Nebeneffekt eine Stange Geld ein.