21.10.2019

Seitenblick: 16-Jährige in den Nationalrat

Greta Thunberg sei Dank: Von den Freitagsprotesten befeuert, werden die Jugendlichen politischer, machen sich nicht nur Gedanken zur Umwelt, sondern interessieren sich auch für andere Themen vermehrt. Jugendliche werden immer früher reifer. So die Argumentation der Befürworter eines Stimmrechts für 16-Jährige. Das übrigens in Glarus schon auf kommunaler und kantonaler Ebene eingeführt ist.Der Medianwählende sei 57 Jahre alt und werde jährlich vier Monate älter, so würde die Veralterung der Schweizer Politik ein bisschen kompensiert, meint Politologe Claude Longchamp.Stimmrecht bedingt Mündigkeit1991 wurde das Stimmrechtsalter auf 18 Jahre gesenkt. Die Befürworter argumentierten identisch mit denen, die nun 16-Jährige wählen lassen wollen. Allerdings war man damals erst mit 20 Jahren volljährig und für mündig befunden, für sich und seine Taten vollumfänglich Verantwortung zu übernehmen. Der komische Umstand, zwar über alles und jeden mitbestimmen zu dürfen, ausser über sich selbst, wurde 1996 korrigiert. 18-Jährige waren nun konsequenterweise volljährig.Nach dieser Logik wären bei einer weiteren Senkung des Stimmrechtsalters bald einmal 16-Jährige volljährig und könnten sich in politische Ämter wählen lassen. Dann hätten wir vielleicht nach den nächsten Wahlen einige modische Influencerinnen im Nationalrat und Rapper würden den Beat im Ständerat etwas schneller schlagen lassen. Und bald würde Greta hier Wohnsitz nehmen, da die Freitagsproteste fix im Schulstundenplan verankert wären.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.