24.06.2019

«Seit Wochen habe ich mich gefreut»

Für einmal wurden Werkstätten und Beschäftigung-Ateliers des Vereins Rhyboot mit der Sportanlage Grüntal getauscht. Dort brannte eine olympische Fackel – und die Begeisterung von rund 300 Rhyboot-Leuten war förmlich spürbar. Seit rund 20 Jahren gibt es den Rhyboot-Sporttag. Dieses Jahr wurde er unter idealen Bedingungen durchgeführt. Das Wetter spielte mit, und die Vorbereitungsteams hatten alles gegeben, um die nötige Infrastruktur aufzubauen. An neun Posten konnte die Geschicklichkeit unter Beweis gestellt werden oder einfach das Glück versucht werden. Es wurde gewürfelt oder Sandsäcklein geworfen. Dann wieder galt es, mit einem Wasserstrahl etwas zu treffen oder einen Ball ins richtige Loch zu spedieren. Es mussten Hindernisse umgangen werden, bei einem anderen Posten war die Balance gefragt. Viele meisterten den Parcours alleine. Andere waren auf Unterstützung angewiesen. Jeder absol­- vierte den Parcours in der Reihenfolge und in dem Tempo, wie es ihm zusagte. Wer Hilfe brauchte, bekam sie.Die Reaktionen waren rundum positiv. «Seit Wochen habe ich mich auf diesen Tag gefreut», sagte ein Jung-Rhy-Bewohner. Seine Kollegin ergänzte: «Das Schönste ist, dass ich beim Glücksrad gewonnen habe.» «Mir ist vor allem wichtig, dass ein Wyden-Team ins Final gekommen ist», sagte ein Wyden-Bewohner. Auch Fussball spielt eine wichtige Rolle. Einzelne Teams boten ein eher ungewohntes Bild. Denn auch Personen im Rollstuhl machten mit. Gestossen wurden die Rollstühle von Betreuern, und mehr als einmal gelang es einem Rollstuhl-Duo, ein Goal zu schiessen. Wie es sich für einen Sporttag gehört, gab es bei den Fussballspielen verschiedene Kategorien: Profis und Plausch, und die beiden Teams, die in ihrer Kategorie am meisten Punkte gesammelt hatten, traten im Final gegeneinander an. Bei den Profis siegte «United» gegen die «Po­werkickers». Bei den Pläuschlern endete das Finalspiel zwischen den «Wyden Kickers» und den «Jung Rhy Turbos» mit 2:0. Bei diesem Spiel lernten die Rhyboot-Leute ihren Geschäftsführer Patrick Benz von einer neuen Seite kennen, nämlich als Schiedsrichter. «Dass alle mit einer solchen Begeisterung mitmachen, freut mich sehr; ganz besonders, dass das Miteinander so stark spürbar ist», zog Patrick Benz Bilanz. Für die über 200 Rhyboot-Bewohner und Mitarbeitenden, aber auch für die rund 100 Betreuerinnen und Betreuer war es ein schöner Tag, der noch lange nachhallen wird. (mg)

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.