Altstätten 02.01.2023

Seine Verhaltensmuster erkennen und handeln

Die der Neujahrsbegrüssung der Stadt und des Verkehrsverein fand im Museum Prestegg statt: Die Reden umrahmt mit Musik fanden im prächtigen Göttersaal statt, der Apéro im Gewölbekeller, der ebenfalls ein Bijou ist.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 03.01.2023

Die Reden an der Neujahrsbegrüssung der Stadt und des Verkehrsvereins ähnelten sich: Stadtpräsident Ruedi Mattle und der evangelische Pfarrer Marcel Ammann appellierten an die Gäste, in einer Welt, in der eine Krise die andere jagt, Unmögliches möglich zu machen, auf Worte Taten folgen zu lassen. Ammann sagte, auch die Generation Z (Jg. 1995 bis 2005) fordere Letzteres, bewerte sie sie doch Menschen an ihrem Handeln und nicht an dem, was sie sagen.

Marcel Ammann sagte, nur was Wert habe, werde kopiert.
Marcel Ammann sagte, nur was Wert habe, werde kopiert.
rew


«Mit dem Krieg in der Ukraine sind wieder Gefahren real geworden, von denen man glaubte, man hätte sie überwunden. Deswegen ist es wichtig, dass wir für unsere Überzeugungen hinstehen», sagte Pfarrer Ammann.

Denkprozesse anstossen

Ruedi Mattle erläuterte die Wenn-, Dann-Programmierung der Menschen: «Wenn ich zu nahe ans Feuer gehe, dann verbrenne ich mich. Manifestiert im Satz: Ein gebranntes Kind, scheut das Feuer.» Viele solche Programmierungen würden uns durchs Leben, durch den Alltag helfen, andere aber Veränderungen verhindern, weil die Wenn-Dann-
Kombination suggeriere: unmöglich. "Deswegen hinterfragen sie ihre Annahmestrukturen. Suchen sie Lösungen. Meldet sich ein aber, ersetzen sie es einfach durch ein weil», sagte Ruedi Mattle.

Ruedi Mattle regte an, künftig das Wort aber durch weil zu ersetzen.
Ruedi Mattle regte an, künftig das Wort aber durch weil zu ersetzen.
rew

Der Stadtpräsident weiter: «Als weiteren Schritt sich und Dinge zu verändern, rate ich, müssen durch wollen zu ersetzen.» Macht man das, so wird zumindest ein Denkprozess angestossen. Ersichtlich war das an der Neujahrsbegrüssung an den Diskussionen, die nach den Reden noch über die Annahmestrukturen und deren Überwindung geführt wurden. Derweil unterhielten Sonja Zünd und Martin Hagmann musikalisch und entliessen die Gäste aus dem Göttersaal, in einem guten Ambiente, zum Apéro, der im Gewölbekeller des Museum ausgegeben wurde.

 

 

 

 

Ein roter Faden
Verkehrsvereins-Präsident und Stadtrat Toni Loher sagte in seiner Begrüssungsrede, er wisse, dass der Stadtpräsident seine Rede mit einem Ernst-Ferstl-Zitat beginne. Ein solches passe auch zur Neujahrsbegrüssung, da es keinen Leitsatz gebe, die Redner kreativ sein konnten: «Für Schwarz-Weiss-Denker hört die Welt dort auf, wo sie bunt zu werden beginnt.» Daran habe er sich in seiner Stadtrats-Tätigkeit öfters erinnert, sich aber an den österreichischen Schriftsteller gehalten: «Auch Umwege erweitern unseren Horizont.» Mattle zitierte Ferstl mit: «Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.» So zog sich am Ende doch ein roter Faden durch die Reden: Verlasst eure Komfortzone.

 


Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.