16.03.2019

Sehnsuchtstransfer und Transfer-Coup

Zwei Wochen nach dem Saisonende steht das Kader des SC Rheintal für die Spielzeit 2019/20 schon weitgehend. Zwei Transfers ragen heraus.

Nico Paul spielte letzte Saison nicht für den SCR, präsent war sein Name dennoch. Er wurde (zusammen mit dem des verletzt abgetretenen Manuel Holen­stein) immer dann genannt, wenn es darum ging, die Defizite im Vergleich zur Aufstiegssaison zu benennen.«Der SCR braucht keinen Verteidiger, der Nico Paul ähnelt. Der SCR braucht Nico Paul persönlich», stand mal in einem Matchbericht. Jetzt ist der Verteidigungsminister der Aufstiegssaison zurück – als Sehnsuchtstransfer für die Anhänger des SC Rheintal.Sportchef von Allmen kommentiert diese Personalie nüchterner: «Paul soll zusammen mit Claudio Engler der Eckpfeiler in unserer Abwehr sein.»Skeptiker betonen oft, dass der SC Rheintal nur mit fremden Spielern erfolgreich sein könne. Sie lassen ausser Acht, dass viele eishockeytechnisch aus Widnau stammende Spieler in höheren Ligen spielen. So einer war Lukas Sieber. Der 25-jährige Stürmer hatte für Davos und Rapperswil in der NLA gespielt. Die letzten drei Saisons verbrachte er in Chur, wo er vor kurzem in Ungnade fiel. Fabian von Allmen ergriff die Gelegenheit und verpflichtete Sieber für zwei Jahre – ein Transfer-Coup.Das Muster, in höheren Ligen gestählte Spieler zu verpflichten, die einen Teil ihrer Jugend im Verein verbracht haben, hatte der Sportchef schon bei Manuel Holenstein und Renato Engler erfolgreich angewandt.Es ist eine schlüssige Strategie, weil es erstens dank seit Jahren guter Nachwuchsarbeit diese Spieler gibt, und weil es zweitens starke Spieler von fremden Vereinen nicht unbedingt ins Rheintal zieht.Denn das Rheintal ist im Eishockey eine Randregion. Zwischen St. Gallen und dem Bündnerland gibt es sonst keinen Eishockeyverein, mit dem der SCR Spieler tauschen könnte. Und die geografisch näherliegenden Vorarlberger sind in der Schweiz nur spielberechtigt, wenn sie während längerer Zeit eine Schweizer Juniorenlizenz hatten.So wie der 24-jährige Powerstürmer Johannes Lins, der vom EHC Lustenau nach Widnau wechselt. Der vierte bereits bekannte Zuzug – Michael Holdener von Herisau – passt dagegen in die Rückkehrer-Kategorie: Er hatte bis vor vier Jahren im 2.-Liga-Team des SC Rheintal gespielt.Naters siebte Saison wird hoffentlich nicht verflixtMit diesem Team sind die Aussichten sicher nicht schlecht, um die Playoff-Quali zu spielen. Allerdings wird der Abgang von Renato Engler zu Buche schlagen, und wichtig wird sein, ob sich Captain Damian Holenstein zum Weitermachen entschliesst.Der Topskorer der letzten Saison gehört fast schon zum Inventar wie Trainer Roger Nater, der wie Co-Trainer Adrian Heule und der Rest des Staffs beim SCR bleibt. Es wird seine siebte Saison – hoffentlich keine verflixte. (ys)Kader der Saison 2019/20Torhüter: Fabio Jüstrich, Ramon Metzler.Verteidiger: Marco Berweger, Claudio Engler, Patrick Gschliffner, Janis Manser, Nico Paul, Lukas Thurnherr, Andreas Weber.Verteidiger/Stürmer: Yanick Bodemann, Luca Binder, Pascal Knöpfel.Stürmer: Sandro Bartholet, Michael Holdener, Pascal Kuster, Johannes Lins, Dominic Pfeiffer, Leon Romagna, Lukas Sieber, Sandro Stoop, Adrian Ströhle.Trainer: Roger Nater (seit 2013).Co-Trainer: Adrian Heule.Staff: Nico Sutter, Ruben Bühler, Michael Knobelspiess, Moritz Pilgram, Daniel Landolt, Jo Keel.Ungewiss: Damian Holenstein.Zuzüge: Lukas Sieber (Chur), Michael Holdener (Herisau), Johannes Lins (Lustenau), Andreas Weber, Leon Romagna (eigener Nachwuchs), Nico Paul (reaktiviert).Abgänge: Ryan Stieger (Prättigau), Renato Engler (Pause/Rücktritt), Fabian Lütscher, Haris Sabanovic (beide Rheintal II), Simon Lenz, Martin Grabher-Meyer (ungewiss).Geplante Zuzüge: Ein Goalie und eventuell ein, zwei Stürmer.

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