Kunst 03.01.2024

Seelsorger zeigt Swissness in einer Bilderausstellung auf seinem Lieblingsberg

Auf dem Hohen Kasten sind Bilder des Malers und Seelsorgers Jürgen Kaesler bis Mitte Februar zu sehen.

Von pd
aktualisiert am 03.01.2024

Der Seelsorger Jürgen Kaesler wirkte zehn Jahre im oberen Rheintal als Pfarreileiter. «Damals lebten wir täglich mit dem Hohen Kasten. Er war für uns täglicher  Begleiter durch den Alltag und hat uns immer wieder als Kraftort gedient.» Deshalb freue es ihn besonders, dass er seine zweite Leidenschaft, das Malen, wieder ins Rheintal bringen könne, heisst es in einer Mitteilung, und zwar auf den höchsten Berg, auf den Hohen Kasten. 

Über Kunstausstellungen zur Kunst

Vor ein paar Jahren organisierte und kuratierte Kaesler mehrere Ausstellungen und fand selbst Gefallen daran, Bilder zu schaffen. Der Kontakt zu Künstlern wie den Winterthurer Nicola Grabiele oder Johanna Schneider selig aus St. Gallen inspirierten ihn, selbst den Weg zu wagen.

Durch seine Tätigkeit als Seelsorger war er immer wieder fasziniert von der Kunst in den Kirchen, in denen er wirkte, beispielsweise der Rüthner Valentinskirche: «Es braucht zeitgenössische Kunst, die in Dialog tritt mit Menschen, die offen sind für Kunst, Kultur, Spiritualität.»

Verschiedene Akademie-Kurse

So belegte Jürgen Kaesler in den Folgejahren verschiedene Akademie-Kurse mit namhaften Kunstlehrern und Professoren. Das Resultat ist nicht abschliessend, sondern eine Momentaufnahme. Gemäss Mitteilung ist Kaeslers Kunst inspiriert durch expressionistische, impressionistische Kunst, aber auch durch die amerikanische Pop-Art oder den abstrakten amerikanischen Expressionismus.

Seelsorger zeigt Swissness in einer Bilderausstellung auf seinem Lieblingsberg

Doch wolle sich Kaesler nicht festlegen: «Kunst ist frei, so wie die Gedanken frei sind. Aber gerade deshalb ist es für mich etwas ganz Besonderes, meine Kunst an besonderen Kraftorten zu zeigen, wie dies der Hohe Kasten darstellt.» Er zeigt seine Kunst derzeit auch in St. Gallen und in Wigoltingen im Thurgau. Ausserdem ist er als Mitglied in einer bayrischen Akademie aufgenommen worden. 

Ausgleich zur beruflichen Passion

Für Jürgen Kaesler ist das Malen ein Ausgleich zu seiner beruflichen Passion als Seelsorger. Derzeit wirkt er als Leiter der Spitalseelsorge am Kantonsspital Winterthur und wird immer wieder inspiriert durch seine Tätigkeit auf der Palliativstation, auf den Intensivstationen oder auch auf der Notfallstation.

Doch die Bilder seien nicht geprägt durch das Leid, sondern strahlten vielmehr Hoffnung, Farbenfreude und Zuversicht aus. «Mir geht es darum, die positiven Aspekte des Lebens zu zeigen. Motive, die das Herz erfreuen und die das Leid vergessen lassen, aber nicht auf eine aufdringliche Art, sondern eher schlicht und farbenfroh.»

Tiere und Landschaft in kräftigen Farben

So zeigt Kaesler im Drehrestaurant-Saal auf dem Hohen Kasten bunte Bilder im kleinen Format von Kühen, einem Hasen, einem Hund, einem Wolf, einem Ferkel, einem Steinbock im Gebirge, Blumen in Vasen und zwei Landschaftsbilder.

Kaesler ist es ein Anliegen, dass die Bilder Interpretationsspielraum lassen, aber auch Erinnerungen für Momente im eigenen Leben hervorbringen, zum Beispiel schöne Momente mit Tieren oder der Pflanzenwelt. Die Bilder können gekauft werden. Sie sind auf dem Hohen Kasten zum Materialkostenpreis erhältlich. 

Die Ausstellung im Saal des Drehrestaurants auf dem Hohen Kasten ist bis 18. Februar immer dann zugänglich, wenn das Drehrestaurant offen ist. Auch Urs Brülisauer freut sich darüber, dass mit den fröhlichen und bunten Bildern das Drehrestaurant bereichert wird. Jürgen Kaesler meint: «In trüben Zeiten braucht es etwas Aufstellendes, was einen positiv stimmt und auf andere Gedanken bringt.» Gerade jetzt sei die Zeit, in der Licht ins Dunkle kommen möchte. Das Erlebnis von Kunst und lukullischen Genüssen sei dabei ganz sicher dienlich, sind sich Brülisauer und Kaesler einig. 

 


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