10.10.2020

Sechster WM-Platz für Neff

Pauline Ferrand-Prévot aus Frankreich verteidigt ihren WM-Titel mit einem Start-Ziel-Sieg. Jolanda Neff wird Sechste.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Im Schlamm, bei Bedingungen wie im Radquer, fuhr die 28-jährige Pauline Ferrand-Prévot von Anfang an allen davon. Trotz eines leichten Sturzes stand ihr Sieg nie in Gefahr, völlig überlegin fuhr die Bretonin zu ihrem dritten WM-Titel im Cross Country. Ihr Vorsprung auf die 29-jährige Rebecca McConnell betrug schon nach einer Runde eine Minute, im Ziel waren es als drei Zeigerumdrehungen auf Eva Lechner aus Italien, die sich im Sprint gegen die Australierin durchsetzte. Die Abstände waren ohnehin riesig, und die Positionen auf dem tiefen, kräfteraubenden Terrain schienen schnell gefestigt - und in der Tendenz waren sie das auch. Mit Anne Tersptra und Kate Courtney fielen zwei Favoritinnen früh wegen Defekt und Sturz aus.McConnell lag bis zur letzten Runde auf dem zweiten Platz, wurden dann aber von der überraschenden Eva Lechner eingeholt. Zuvor war im Rücken der Australierin ein faszinierendes Duell entbrannt zwischen der 23-jährigen Schweizerin Sina Frei und der 35-jährigen Eva Lechner aus Italien. Die U23-Weltmeisterin des Vorjahres hatte technische Vorteile. Die Südtirolerin, die den letzten ihrer drei Weltcupsiege vor sechs Jahren feierte und bereits 2011 (Bronze) eine WM-Medaille gewann, war aber in den Aufstiegen stärker. Die auch im Radquer erprobte Lechner war frischer und konnte zu McConnell aufschliessen. Im Sprint um Silber setzte sich die Südtirolerin durch.Die 27-jährige Jolanda Neff aus Thal präsentierte sich in deutlich besser Form als vor einer Woche in Nove Mesto. Am Start war sie die Schnellste, fiel dann aber schnell zurück. Im Kampf um die vorderen Plätze mischte die Weltmeisterin von 2017 nie mit,auf ihrem Topniveau war sie sicher nicht - aber gegen Rennende machte Neff nochmals einige Plätze gut und klassierte sich vor Alessandra Keller, die Zehnte wurde, als zweitbeste Schweizerin.Die jungen Wilden, die vor einer Woche den Weltcup aufmischten, waren den Arrivierten bei den schweren Bedingungen im Salzburgerland nicht mehr ganz gewachsen. Mit zwei Ausnahmen: Sina Frei, die beim WM-Debüt in der Elite, einen Medaillengewinn knapp verpasste, und die 24-jährige Britin Isla Short, die auf den fünften Rang fuhr.

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