Sechs Olympia-Plätze in vier Rennen

Am Wochenende beginnt in Albstadt der Weltcup (Short Race am Freitag, Cross Country am Sonntag), eine Woche später geht’s im tschechischen Nove Mesto weiter. Nach diesen zwei Weltcups wird Swiss Cycling bekannt geben, welche sechs Frauen und Männer an den Olympischen Spielen starten werden.Je zwei Fahrerinnen und Fahrer blicken entspannt auf die Selektion: Jolanda Neff und Sina Frei bei den Frauen sowie Nino Schurter und Mathias Flückiger bei den Männern erreichen seit Jahren konstant Spitzenplätze. Gesetzt ist allerdings niemand aus diesem Quartett, nicht mal Olympiasieger Schurter. Wohl nur ein Podestplatz ist für Litscher gut genugThomas Litscher aus Thal gehört mit Lars Forster und Filippo Colombo zur Gruppe, die wahrscheinlich um den dritten Startplatz kämpft. Er feiert am Freitag in einer Woche (am Tag des Short Tracks in Nove Mes­-to) seinen 32. Geburtstag. Das schönste Geschenk für den WM-Dritten von 2017 wäre das Ticket für die Olympischen Spiele.Wobei ihm nichts geschenkt wird, er muss die dafür nötigen Resultate in den Cross-Coun­try-Rennen in Albstadt und Nove Mesto selbst einfahren. Litscher zeigte bereits im März mit zwei Podestplätzen in gut besetzten Vorbereitungsrennen, dass er früh in Form gekommen ist. Aber auch die Tatsache, dass er Weltmeister Jordan Sarrou distanziert hat, zählt nichts mehr. Zweimal Top 8 ist ungefähr die Mindestanforderung – um sich wirklich für Tokio aufzudrängen, bräuchte Litscher einen Podestplatz. Dabei fuhr er im Cross-Country-Weltcup noch nie in die Top 3. «Wenn ich in Form bin, kann ich immer weit nach vorne fahren», sagt Litscher.  Neff hat mehr Zeit dank Olympia-Verschiebung«Corona kam für mich zum richtigen Zeitpunkt», sagt die 28-jährige Jolanda Neff aus Thal. Durch die Verschiebung der Olympischen Spiele um ein Jahr erhielt sie mehr Zeit, sich von den Folgen ihres schweren Trainingssturzes im Dezember 2020 zu erholen.Allerdings ist die Konkurrenz nochmals grösser geworden, junge Fahrerinnen wie Loana Lecomte oder Laura Stigger drängen vehement an die Spitze. Die Weltmeisterin von 2017 zeigte sich in den Märzrennen in starker Form (ein Sieg und ein zweiter Platz). Zuletzt, etwas beim fünften Platz am Swiss Cup in Leukerband, lief es «nicht, wie ich mir das vorstelle.» Allerdings sei sie direkt aus dem Training gekommen. Nach einer Woche aktiver Erholung ist sie optimistisch, in Albstadt wieder ganz vorne mithalten zu können. Die dreifache Gesamtweltcupsiegerin möchte ihre Topform am 27. Juli im Olympia-Rennen ausspielen. Neff konzentriert sich in der Olympia-Saison voll aufs Mountainbiken, mit einer Ausnahme: Am 5./6. Juni startet in Frauenfeld Jolanda Neff an der erstmals durchgeführten Tour de Suisse der Frauen. Die Weltcupsaison beginnt am Freitag, 7. Mai, um 17.30 Uhr mit dem Short Race zuerst der Frauen und dann der Männer. Die Cross-Country-Rennen in Albstadt finden am Sonntag um 11.20 Uhr (Frauen) und 14.35 Uhr ohne Zuschauer statt. SF 2 überträgt die Rennen vom Sonntag live.