Laufsport 10.09.2023

Seare Weldezghi landet am Städtlilauf einen Start-Ziel-Sieg

Der 37. Altstätter Städtlilauf fand bei hochsommerlicher Hitze statt. Und es gab zwei Neuerungen: eine längere Strecke und ein Konzert.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 10.09.2023

Ob der Städtlilauf 2023 der heisseste in der Geschichte war, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber es waren fast tropische Bedingungen, bei denen gut 1000 Läuferinnen und Läufer an den Start gingen. «Es war schon sehr heiss», sagte OK-Präsidentin Michelle Eigenmann. «Für uns als Organisatoren und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es dankbar, wenn wir solches Wetter haben», sagte Eigenmann. Letztes Jahr regnete es teils in Strömen.

«Die Stimmung war hervorragend. Die Athletinnen und Athleten wurden von einer grossen Kulisse in der Marktgasse und auf dem Engelplatz angefeuert. Wir konnten wieder vielen Kindern und Erwachsenen eine Freude machen», so Eigenmann. Viele Anwohner hatten es sich auf Stühlen in ihren Gärten oder vor ihrer Haustür bequem gemacht. Sie verfolgten die Rennen in 18 Kategorien vom schattigen Logenplatz aus. «Gegenüber dem Vorjahr ist die Teilnehmerzahl leicht gestiegen», sagte Eigenmann, «wir hoffen, dass der Trend so anhält.»

Der 37. Städtlilauf, ohne zu laufen

Ein Event wie dieser traditionelle Lauf könnte ohne die vielen treuen Helferinnen und Helfer nicht durchgeführt werden. So sagt beispielsweise Esther Büchel: «Der 37. Städtlilauf ist auch mein 37. Städtlilauf, obwohl ich ihn gar nie selber gelaufen bin.» Die Rebsteinerin gehört zum Team, das am Ziel die Läuferinnen und Läufer in Empfang nimmt.

Dass der Lauf alle Generationen anspricht, ist schon seit der ersten Durchführung so. Das Altstätter Urgestein Hans Untersander (Jahrgang 1943) war natürlich wieder dabei. Und unter den Startenden waren auch Sprinterinnen und Sprinter mit Jahrgang 2021, die die Distanz von 300 Metern mit Begleitung ihrer Eltern unter ihre Füsschen nahmen.

Die Hauptklasse der Männer dominierte Seare Weldezghi. Der für den TV Unterstrass startende Athlet setzte sich auf den ersten Metern an die Spitze und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Letztes Jahr musste sich der gebürtige Eritreer im packenden Finale dem damaligen Sieger Eric Rüttimann um 5,2 Sekunden geschlagen geben. Diesmal betrug sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Jack Wood über eine Minute.

Laufen gehört bei Weldezghi seit jeher dazu. «Mein Schulweg betrug drei Stunden pro Tag», sagte der Städtlilauf-Sieger, der im April in Berlin einen Halbmarathon in der Zeit von 1:03,46 Stunden gelaufen war. Bester Rheintaler war wie 2022 der Balgacher Michael Ziegler.

Zum ersten Mal über die Distanz von 10 Kilometern

Die 30-jährige Andrea Meier vom LC Uster gewann bei den Frauen mit rund 50 Sekunden Vorsprung auf Biftu Feyssa Meskerm aus Sarmenstorf. Seline Recktenwald aus Rebstein (Mila Rheintal) wurde als beste Rheintalerin mit einer Zeit von 43:12,7 Vierte. Damit ist sie wie 2022 die schnellste Rheintalerin.

Die Zehnkilometerstrecke hat die bisherige Länge von 8,9 Kilometern abgelöst. «Die zehn sind für viele eine magische Marke», sagte Eigenmann. «Wir wollten vor allem den Breitensportlern die Challenge geben, für zehn Kilometer zu trainieren und dies dann bei uns in Altstätten umzusetzen.» Auch für den Vergleich der Zeiten ist diese Distanz gegenüber der früheren Marke einfacher. «Aber Schweizer Rekorde werden wir vermutlich wegen der Streckenbeschaffenheit wohl nie haben», sagte Eigenmann schmunzelnd.

Lutz! als erster Live-Konzert-Act

Nach den Rangverkündigungen war noch nicht Schluss, schliesslich hiess das diesjährige Motto: «Run 10 and Party». Die zweite Neuerung war ein Livekonzert. «Wir dachten uns, wenn wir die ganze Infrastruktur zur Verfügung haben, würde sich ein Konzert anbieten», so Eigenmann. Die Premiere bestritt die Band Lutz!. «Ich hätte nie gedacht, dass die so gut sind», sagte eine begeisterte Besucherin, die fast so schwitzte wie die Läuferinnen und Läufer am Nachmittag, nach dem Konzert.

Lutz! sind sechs Musiker: Markus Lutz aus Rheineck, Franz Daxinger aus Widnau, Philipp Keller aus Diepoldsau sowie ihre drei Kollegen Marco Oberholzer (Buchs), Pascal Bösch (Gähwil) und Cedric Gmür (Amden). Sie gaben bei Songs wie dem fetzigen Chuck-Berry-Evergreen «Johnny B. Goode» oder dem AC/DC-Klassiker «TNT» Power und rissen die Besucherinnen und Besucher von den Festbänken.

Ranglisten: staedtlilauf.ch/ranglisten


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