Eishockey 08.12.2022

SCR erfüllt mit einem 2:0-Auswärtssieg im Berner Oberland die Pflicht

Beim SC Unterseen-Interlaken hat der SC Rheintal am Mittwochabend einen wichtigen Auswärtssieg gefeiert. Weiter geht's am Samstag mit einem Cupspiel bei einem unberechenbaren Drittligisten.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 08.12.2022

Bei den Verantwortlichen des SC Rheintal herrschte nach dem Spiel im Berner Oberland Erleichterung. Dies nicht nur wegen des Sieges: Mica Moosmann ist nach drei Monaten Verletzungspause zurück auf dem Eis und traf auch gleich wieder.

Die lange Reise an einem Mittwoch war nicht umsonst; mit 28 Punkten festigten die Luchse ihren sechsten Platz und sind den Playoffs einen grossen Schritt näher gekommen.

Vor der Abreise gibt der Samichlaus dem SCR Tipps

Vor der Abfahrt besuchten der Samichlaus und sein Schmutzli die Mannschaft im Bus und ermunterten sie, die drei Punkte zu holen. Er gab wertvolle Tipps, fuchtelte mit der Rute und gab allen eine kleine Stärkung mit auf den langen Weg.

Der SCR zeigte ein Startfurioso, ehe auch die Berner eine Chance hatten. Dann trafen die Rheintaler: Sekunden nach Ablauf der ersten Strafe zimmerte Pascal Kuster die Scheibe wuchtig in den Torhimmel (11.), er hatte die Lücke gefunden. Das Tor beruhigte aber nicht wirklich, das Spiel war recht hektisch. Die Einheimischen spielten wacker mit und witterten die Chance, endlich zum ersten Sieg in der Saison zu kommen. Ihre durchschnittliche Ausbeute von zwei Toren pro Spiel hätte zu diesem Zeitpunkt noch gereicht. Auch nach 40 Minuten lagen die Luchse nur mit einem Tor vorne, obwohl es dem Spielverlauf nach weit mehr hätten sein können oder müssen. Das Spiel bei der «roten Laterne» war aber wie erwartet kein Selbstläufer, sondern eine Zitterpartie.

Die Berner Oberländer Offensive bringt nichts ein

Im Schlussdrittel warfen die Oberländer nochmals alles nach vorn, doch erstens war ihnen das Glück nicht hold und zweitens hatten sie im Abschluss auch viel Pech und Unvermögen. Es blieb spannend, aber auf bescheidenem Niveau. Auf  beiden Seiten gab es auffallend viele Fehlpässe und Luftlöcher, die Scheibe schien am Eis zu kleben. In der 50. Minute folgte die Erlösung: Cedric Egger erkämpfte sich die Scheibe und lancierte Mica Moosmann. Dieser behielt Nerven und Übersicht und konnte sich die Ecke aussuchen, um den Puck zu parkieren.

Mica Moosmann erzielte bei seinem Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause das 2:0 für den SC Rheintal.
Mica Moosmann erzielte bei seinem Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause das 2:0 für den SC Rheintal.
Bild: Sepp Schmitter

Das 0:2 machte die Aufgabe für die Einheimischen, die immer noch lautstark von ihrem Fanclub angetrieben wurden, nicht einfacher. Trotz aller Bemühungen gelang ihnen kein Tor. Und so feierte SCR-Goalie Vincent Sauter seinen ersten Shutout seit langer Zeit: Der letzte dürfte Ende 2019 beim 3:0-Sieg in Herisau gewesen sein.

Mit drei wichtigen Punkten im Gepäck ging es auf die lange Heimreise. Unterwegs sammelte der Car noch eine Schraube auf, was Remo Köppel um Mitternacht einen Reifenwechsel an den Gestaden des Vierwaldstättersees bescherte – auf seiner letzten Fahrt mit dem SCR und kurz vor seiner Pensionierung. Aber auch diese Aufgabe wurde gekonnt gemeistert.

1. Liga Ost
Unterseen-I. – Rheintal 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)
Bödeli, Matten – 95 Zuschauer – SR: Clément; Brügger, Stryffeler.
Tore: 11. Kuster (Binder, L. Waidacher), 50. Moosmann (Egger).
Strafen: Unterseen-I. 5×2, Rheintal 3×2 Minuten.
Rheintal: Sauter (Metzler); Hagen, Binder, Ritzmann, Bodemann, Moosmann; Pil­gram, Berweger, Stoop, Bartholet, Vetter; Thurnherr, Egger, L. Waidacher, Kuster, M. Waidacher; Fritz, Adam, Rozajac.
Weitere Ergebnisse: Argovia – Pikes 3:4 n. V., Burgdorf – Reinach 3:2 n. V., Herisau – Prättigau 4:1, Wil – Wetzikon 5:1, Bellinzona – Luzern 3:6.
Rangliste (alle 16 Spiele): 1. Luzern 38, 2. Wetzikon 34, 3. Wil 33, 4. Bellinzona 30, 5. Prättigau 29, 6. Rheintal 28, 7. Herisau 27, 8. Argovia 23, 9. Reinach 17, 10. Burgdorf 16, 11. Pikes 12, 12. Unterseen-I. 1.

 

Ein Cupspiel steht am Samstag an
In der dritten Cup-Vorrunde ist der SCR am Samstag, 20 Uhr, bei Wilen-Neunforn zu Gast. Die Thurgauer haben in der 3. Liga in neun Spielen 26 Punkte geholt und ein Torverhältnis von 63:22. Sie stellen ein routiniertes Team mit früheren NLB- und 1.-Liga-Spielern, die ihre Aktivkarriere abgeschlossen haben und nun aus Plausch Eishockey spielen. SCR-Headcoach Sascha Moser kennt das Team und weiss, dass er das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen kann – zumal Wilen auch einen lautstarken Fanclub hat.


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