Schwingerjahr 2020 war «zum Vergessen»

Seit Ende 2019 breitet das Coronavirus sich auf der ganzen Welt aus. Im Februar erreichte das Virus auch die Schweiz und stellte alles auf den Kopf. Ein Ende war – und ist – nicht absehbar. Alles andere rückte in den Hintergrund. Der Sport ruhte weltweit, täglich war von Absagen und Verschiebungen zu lesen. Auch der Schwingfestkalender 2020 wurde vom neuartigen Virus arg durcheinandergewirbelt.Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Bevölkerung zu schützen, beschloss der Bundesrat am 13. März die «Ausserordentliche Lage» mit einschneidenden Massnahmen. Er verbot öffentliche und private Veranstaltungen. Dazu gehörte das Verbot aller sportlichen Aktivitäten, ob Wettkampf oder Training. Der Eidgenössische Schwingerverband schloss sich den Massnahmen an und verfügte, der Trainingsbetrieb in den Schwingklubs sei einzustellen.Auch Schwingfeste wurden verboten. Der Schutz der Gesundheit stand im Vordergrund. Dies betraf auch die Feste im Verbandsgebiet des Rheintal-Oberländer Schwingerverbandes: das Rheintal-Oberländer Verbandsschwingfest vom 5. April in Oberriet, das St. Galler kantonale Nachwuchsschwingfest vom 27. Juni und das Nordostschweizer Teilverbandsfest vom 28. Juni, beide in Mels. Es galt, Lösungen zu finden. Die drei Feste wurden in Absprache mit den nachfolgenden OKs – wie unter Schwingern üblich – unbürokratisch um ein Jahr verschoben.Schwingfest in Oberriet findet neu 2021 stattSo zeigt sich echte unter Schwingern gelebte Kameradschaft in schwierigem Umfeld. Das Rheintal-Oberländer Verbandsschwingfest findet nun am 28. März (evtl. Ostermontag, 5. April 2021) in Oberriet statt. Austragungsort sind die Sportanlagen Bildstöckli. Das Verbandsfest 2022 in Salez ist auf den 3. April 2022 anberaumt.Das Nachwuchsschwingfest in Mels ist neu auf den 26. Juni 2021 angesetzt. Das NOS 2021, zweifellos der nächstjährige Höhepunkt im Rheintal-Oberländer Verbandsgebiet, gelangt am 27. Juni 2021 in Mels zur Austragung. Der Festplatz im Grossfeld (Siga-Areal) befindet sich in unmittelbarer Dorfnähe. Im Sommer 2020 erfolgte eine moderate Lockerung. Training war unter strengen Vorgaben erlaubt, Wettkämpfe nicht – oder nur unter kaum umsetzbaren Schutzkonzepten. Im Oktober erfolgte ein starker Anstieg der Fallzahlen, die Massnahmen wurden wieder rigoros verschärft.Schweizweit kein einziges SchwingfestSo fanden während des ganzen Jahres neben einigen Hallenschwinget von Januar bis Mitte Februar keine Schwingfeste statt. Auch der Saisonhöhepunkt, das Jubiläumsschwingfest «125 Jahre Eidgenössischer Schwingerverband» in Appenzell und die in Colombier NE geplante Jubiläumsfeier, mussten um ein Jahr verschoben werden. Der Nachwuchs hatte ebenfalls keine Gelegenheit, ein Fest mit Zweigabgabe zu besuchen.Nicht nur das Sportgeschehen litt unter Corona, auch viele andere Anlässe konnten wegen der Einschränkungen nicht stattfinden. Die Schwingerparlamente bis Stufe Kantonalverband wurden auf dem Zirkularweg erledigt, Sitzungen online abgehalten. 2020 war für den Schwingsport schlicht ein Jahr «zum Vergessen».