Schwindende Anziehungskraft

Im Januar gibt es das Januarloch, in das in sportlicher Hinsicht oft der auf Eis beheimatete und mit Stöcken spielende Nachbar des FC Widnau fällt, und es gibt den Slalom-Januar wie Daniel Yule am Sonntag nach seinem missglückten Rennen in Maribor sagte: «Das Gute für uns Slalomfahrer ist im Januar, dass sofort ein Rennen folgt, um es besser zu machen.»Im Sportzentrum Aegeten in Widnau gibt es den Hallenfussball-Januar. Seit mehr als 20 Jahren führt der FC Widnau im ersten Monat des Jahres Turniere für (fast) alle Altersklassen durch.Am letzten Sonntag machten die E-Junioren und die U15-Juniorinnen den Auftakt in Widnau. Am nächsten Wochenende ist spielfrei, am 19. Januar sind die F- und G-Junioren im Einsatz. Am letzten Januar-Wochenende treffen sich am Samstag die Teams der 2. und 3. Liga zum Raiffeisen-Cup, und am Sonntag, 26. Januar, schliessen die C- und D-Junioren die Widnauer Turnierserie ab.Zu viele Turniere, bessere AlternativenDie Teilnehmerzahlen sind meist ansprechend – es gibt aber Ausnahmen wie das Juniorinnenturnier, an dem nur vier Teams teilnahmen, wovon zwei vom Gastgeber waren. Bei den E-Junioren waren es immerhin neun Equipen. Die Siegerteams stellten der FC Mels (Juniorinnen U15) und der Stützpunkt Appenzellerland (E-Junioren). Gastgeber Widnau wurde vor Montlingen Zweiter.Der Zauber der Hallenturniere ist verflogen. Kuno Jocham, Präsident des FC Widnau, sagt: «Die Kinder kicken immer noch gerne in der Halle, aber das Angebot ist inzwischen fast zu gross.» Einige Hallenturniere bieten dank Kunstrasen ein höheres Spielvergnügen, Jocham sagt: «Das ist für uns nicht zu stemmen.» Das Plastikgrün müsste drei- bis viermal pro Monat neu verlegt werden. Auch die noch vor der ökologischen Wende entstandenen Kunstrasen im Freien tragen dazu bei, die Fussballer aus der Halle zu vertreiben.Denn im Grunde waren sie sich stets einig: Den grössten Spass bereitet Fussball unter freiem Himmel.