16.02.2019

Schwimmtest fürs Saatgut

Wer gärtnert, braucht Saatgut und zwar Saatgut, das keimfähig ist. Ist die Keimfähigkeit schlecht, läuft die Saat nur langsam und unregelmässig auf und der Start ins pflanzliche Leben beginnt leidend. Leider sieht man dem Saatgut nicht an, ob es überhaupt und falls ja, wie keimfähig es noch ist. Das Haltbarkeitsdatum auf dem Saatgutpäckli ist nur ein mässiger Hinweis, denn es kommt auch darauf an, wie das Saatgut gelagert wurde.

Von Eveline Dudda
aktualisiert am 03.11.2022
Feucht gelagertes Saatgut altert zum Beispiel viel schneller. Man kann die Keimfähigkeit der meisten Samen schnell und unkompliziert testen, indem man ein paar Samen in eine Schale mit Wasser gibt. Gesundes Saatgut sinkt quasi subito ab. Das liegt daran, dass ein gesunder Keim viele Nährstoffe enthält, was sich im Samengewicht niederschlägt. Saatgut, das auch noch nach einer Minute obenauf schwimmt, ist in der Regel nicht mehr keimfähig. Es ist zu leicht, weil die Nährstoffvorräte für den Keimling bereits abgebaut wurden oder nur sehr wenige Nährstoffe eingelagert wurden. Der Schwimmtest ist zwar sehr grob und eignet sich nur für Saatgut, das nicht mit einer «Schwimmhilfe» ausgerüstet ist, wie das zum Beispiel bei Pastinaken der Fall ist. Aber dafür ist er schnell und man braucht nur wenig Saatgut dafür.Wer es genauer wissen will kann eine Keimprobe machen. Dafür sollte man 50 bis 100 Samenkörner abzählen, gleichmässig auf einem feuchten Haushaltspapier verteilen, mit einem zweiten feuchten Haushaltspapier abdecken und zusammenrollen. Anschliessend sollte man darauf achten, dass diese Rolle nie ganz austrocknet. Nach sieben bis 14 Tagen wird kontrolliert, wie viele Samen gekeimt sind. Ist das bei deutlich mehr als der Hälfte der Samen der Fall, ist die Keimfähigkeit intakt. Hat nur rund die Hälfte der Samen gekeimt, kann man das Manko bei der Keimfähigkeit allenfalls noch wettmachen, indem man doppelt so dicht sät. Wenn aber nicht einmal die Hälfte der Samen Blättli oder Würzeli gebildet haben, sollte man frisches Saatgut kaufen. Das ist weniger frustrierend, als erst zu säen, lange zu warten und am Ende doch nichts ernten zu können.Eveline DuddaHinterforstwww.spriessbuerger.ch

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