Ringen Mit der Weltmeisterschaft der Aktiven in Nur-Sultan (Kasachstan) vom 14. bis 22. September beginnt für die Ringer die heisse Phase zur Olympia-Qualifikation 2020. Da die Anzahl Startplätze pro Gewichtsklasse nochmals reduziert wurden, ist der Weg nach Tokio noch steiniger geworden.Im Schweizer Team sind auch zwei Kriessner mit von der Partie: Ramon Betschart im Greco und Marc Dietsche im Freistil. Für beide kommt Tokio 2020 noch etwas früh und man ist sich im Verband und bei den Athleten durchaus bewusst, dass das eigentliche Ziel 2024 ist, doch hat man entschieden, dass man die Erfahrungen, die nun gemacht werden können, mitnehmen will. Trotzdem werden die beiden alles daran setzen, schon im ersten Anlauf einen der begehrten Plätze zu erkämpfen. Dazu braucht es neben einem Exploit auch das nötige Wettkampfglück und die Fähigkeit, am Tag X seine Höchstleistung abrufen zu können.Quotenplatz gibt’s für Kampf um dritten RangAn der WM berechtigt ein Top- Sechs-Platz zu einem Quotenplatz für das entsprechende Land, was gleichbedeutend mit der Teilnahme am Kampf um Platz drei ist. Mit dieser Klassierung ist allerdings nicht der Ringer, der den Platz erkämpft hat, automatisch jener, der nach Tokio fährt. Für die nationale Selektion ist der nationale Verband und das Nationale Olympische Komitee verantwortlich. Für die Nationen, die an der WM in der jeweiligen Gewichtsklasse noch keinen Platz erkämpfen können, gibt es im nächsten Jahr noch zwei weitere Gelegenheiten. Zwar dürfen dann die schon qualifizierten Nationen nicht mehr antreten, dafür sind die Anforderungen umso höher. Sowohl im ersten kontinentalen Qualifikationsturnier (19. bis 22. März in Budapest), als auch im zweiten weltweiten Turnier (1. bis 3. April in Sofia) ist ein Finalplatz gefordert. Dies ergibt am Ende 16 Startplätze pro Gewichtsklasse und Stilart, was deutlich aufzeigt, wie schwer ein Quotenplatz zu erreichen ist, starten doch über 70 Nationen zur Qualifikation. Weltmeisterschaft statt Nationalliga AWährend die heimische Liga für die WM unterbrochen wird, sind Dietsche und Betschart in Asien gefordert. Ramon Betschart wird schon Anfang nächster Woche zum Einsatz kommen. Am Sonntag, 15. September, ist die Abwaage 87 kg, die Vorrunde und die Halbfinals sowie am Montag die Finals. Für Marc Dietsche geht es erst Ende der Woche los. Er wird am Freitag, 20. September, bis 74 kg auf die Waage, Vorrunde und hoffentlich Halbfinals ringen und könnte am Samstag zu einem Final antreten. Die Wettkämpfe werden live auf der Homepage des Weltverbandes (https://unitedworldwrestling.org/event/world-championships-36) übertragen. Dabei ist zu beachten, dass Nur-Sultan vier Stunden vor unserer Zeit liegt. Patrick Dietsche