14.12.2020

Schwierige Fundamente für neue Rheinbrücke

Der Bau der neuen Brücke zwischen Hard und Fussach läuft, ist wegen schlechter Bodenverhältnisse aber schwierig.

Von Gernot Grabher
aktualisiert am 03.11.2022
Die neue Rheinbrücke entsteht aus zwei Gründen. Einerseits sieht Rhesi ein höherer Hochwasserschutz auf eine Wasserdurchflussmenge von 4300 Kubikmetern vor. Andererseits ist eine Verbesserung der Verkehrssicherheit des «ermüdeten» Rheinüberganges dringend nötig. Deshalb wurde eine neue Brücke über den bodenseenahen Durchstich geplant. Trotz schwieriger Bodenverhältnisse im alten Schwemmland verlaufen die Arbeiten planmässig.«Die Bodenverhältnisse sind denkbar schlecht, besonders auf Fussacher Seite. Am Harder Ufer ist der Grund leicht besser, aber es ist keineswegs von gu-ten Verhältnissen zu sprechen», sagt Alexander Marx, Bauleiter einer der drei beteiligten Baufirmen. Die Pfeiler, drei von ihnen sind im Abflussgerinne des Rheins, müssen deshalb besonders tief gegründet werden. Sie reichen bis über 20 Meter unter das Niveau des Überschwemmungslandes und können ihre Stabilität nur durch seitliche Reibung gewinnen, da tiefer keine festeren Schichten wie Kiesablagerungen zu erreichen sind. Am Fussacher Ufer wurde Ende der Auffahrtsrampe eine fast 50 Meter lange Einhausung errichtet. In ihr werden vor allem die Schweissarbeiten durchgeführt, die nur vor Wind und Wetter geschützt vor sich gehen können. Dabei werden die Stahlarmierungen für zwei Betontröge entstehen, die im Zuge der Arbeiten in Segmenten stückweise über den Fluss geschoben werden.Die neue Brücke, die wegen der von Rhesi geforderten Durchflussmenge 1,5 Meter höher über den Rhein führen wird, kostet mit den Begleitwerken (etwa einer neuen Trassenführung für die Museumsbahn), an die 70 Millionen Euro. Rund 20 Mio. erfordert die Anpassung der Strassen mit drei Kreiseln und der Übergabe der Abwasserleitung aus dem Rheindelta ins Klärwerk Hard.Das Bauwerk wird 260 Meter lang und mit Fuss- und Velowegen 24 Meter breit. Die alte Brücke, 1972 eröffnet und im Volksmund als «hässlicher Betonbuckel» bezeichnet, bewältigt die wachsende Verkehrsfrequenz nicht mehr reibungslos. An Spitzentagen queren 15000 Wagen, darunter einige Tausend Lastwagen, auf diesem Weg den Durchstich, dazu kommen 4300 Velofahrer und Fussgänger, denen ab 2023 der neue Übergang zur Verfügung stehen wird. Er wird sich als filigrane Schrägseilbrücke schön in die Landschaft einfügen.In der Planung weit fortgeschritten ist die nächste neue Rheinbrücke, zwischen Au und Lustenau. Auch sie entspricht den Rhesi-Ansprüchen nicht mehr, ist in die Jahre gekommen und kann den gestiegenen Verkehrsfrequenzen nicht mehr sicher genug entsprechen. Auch dieser neue Übergang wird eine «Harfenbrücke» sein.

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