15.01.2021

Schweizer Unternehmen schlagen sich wacker

Seit fast einem Jahr lastet die Corona-Pandemie auf der Weltwirtschaft. Besonders hart treffen die Eindämmungsmassnahmen den Dienstleistungsbereich. Aber auch viele Unternehmen mit global aufgestellten Produktions- und/oder Vertriebsketten leiden. Betriebe mit Schweizer Wurzeln hingegen sind im internationalen Vergleich bis jetzt verhältnismässig gut durch die Krise gekommen.

Gründe dafür sind die liberalere Pandemiepolitik der Regierung sowie die soliden Geschäftsmodelle vieler Schweizer Unternehmen. Dies spiegelt sich auch in der aktuellen Berichtssaison wider. So hat etwa der Bauchemiespezialist Sika im vergangenen Geschäftsjahr den Gegenwind durch die Corona-Pandemie zwar gespürt, der Umsatz ist mit einem Minus von 2,9 % aber nur leicht gesunken. Auch der Sanitärtechnikkonzern Geberit hielt sich mit einem Umsatzrückgang von 3,1 % wacker. In beiden Fällen schlugen vor allem negative Währungseffekte zu Buche. Diese relative Stärke verschafft heimischen Unternehmen eine gute Ausgangsposition für die anlaufende Erholung der Weltkonjunktur. Im Bereich der Unternehmensübernahmen dürften sie künf-tig vermehrt mitmischen. Die Übernahme von Firestone Building Products, einer Tochter des japanischen Reifenherstellers Bridgestone, durch LafargeHolcim und jene des schwedischen Unternehmens Nordic Water durch Sulzer sind somit wohl erst der Anfang gewesen.Gesprächsstoff brachte die-se Woche zudem das Thema Börsenäquivalenz. Die Aberkennung der Gleichwertigkeit der Schweizer Börse durch die Europäische Union (EU) im Sommer 2019 hatte dem Handelsplatz London einen geschätzten Verlust von über einer Milliarde Franken an täglichen Handelsumsätzen eingebracht. Dies möchte man von britischer Seite als frisch gebackenes Nicht-EU-Land nicht mehr hinnehmen. Aktuell laufen Gespräche zwischen der Schweiz und Grossbritannien über eine gegenseitige Börsenäquivalenz. Wird man sich einig, könnte der Handel von Schweizer Aktien in London voraussichtlich im Februar bereits starten. Für Grossbritannien wäre dies die erste bedeutende Abkehr von der ehemals gemeinsamen EU-Finanzdienstleistungspolitik seit Ende der Brexit-Übergangszeit. (pd)Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie.

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