Promotion 08.12.2023

Schweizer Börse abermals höher

Die Hoffnung der Anleger auf baldige Leitzinssenkungen bestimmt immer noch das Geschehen an den Aktienmärkten.

Von Martin Störi (RB Diepoldsau-Schmitter).
aktualisiert am 09.12.2023

Für zusätzlichen Auftrieb sorgen die rückläufigen Kapitalmarktzinsen. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentierten mit knapp 4,1 % zeitweise so wenig wie letztmals Anfang September. Allerdings scheint den Börsen – in Ermangelung frischer Kursimpulse – langsam der Schnauf auszugehen.

Unternehmensseitig gab es derweil hierzulande gute Nachrichten von Roche. Der Pharmariese hat einen Studienerfolg bei der Krebstherapie mit seinem Präparat Inavolisib vermeldet. Darüber hinaus kehren die Basler mit der Übernahme von ­Carmot Therapeutics in das Geschäft mit Wirkstoffen gegen Diabetes und Fettleibigkeit zurück. Mit dem Zweiradherstel­ler Pierer Mobility, dem Telekommunikationskonzern Ascom und dem Bauzulieferer Arbonia haben dieser Tage gleich drei Unternehmen eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Letzterer erwartet wegen der Konjunkturflaute neu gar ein Umsatzminus im laufenden Jahr, an den Finanzzielen bis 2026 hält das Unternehmen aber fest.

Die Teuerung in der Schweiz ist im November überraschend deutlich von 1,7 % auf 1,4 % gefallen. Das ist der niedrigste Stand seit Ende 2021. Massgeblich dazu beigetragen haben die rückläufigen Preise für Ferienreisen sowie Benzin und Heizöl. Darüber hinaus fiel der Effekt des höheren Referenzzinssatzes auf die Mieten geringer aus als erwartet.

Nichtsdestotrotz dürfte das Inflationsthema noch nicht durch sein. Denn im neuen Jahr stehen mit den höheren ÖV- und Stromtarifen sowie der höheren Mehrwertsteuer weitere Preistreiber vor der Tür. Und «on top» kommt noch die erneute Erhöhung des Referenzzinssatzes von Anfang Dezember, die die Mieten ab April 2024 steigen lässt.

Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken auf ein Rekordtief bei 0,9404 gefallen. Wegen seines zyklischen Charakters leidet die Gemeinschaftswährung bereits seit längerem unter der sich in der Eurozone anbahnenden Rezession. Der unerwartete Auftragseinbruch der deutschen Industrie im Oktober (-3,7 %) trug diesbezüglich nicht zur Entspannung bei.

Die am Markt grassierenden Hoffnungen auf tiefere Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) belasteten den Euro zusätzlich. Unserer Meinung nach ist allerdings sehr viel davon ­bereits im Wechselkurs zum Schweizer Franken eingepreist, weswegen wir mittelfristig von einer Seitwärtsbewegung des Währungspaares ausgehen.

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