26.08.2018

Schweiz gewinnt EM-Silber

An der EM in Adelmannsfelden (Deutschland) hat die Schweiz mit der Finalqualifikation ihr Ziel erreicht. Im Endspiel war der Gastgeber aber klar überlegen.

Nationaltrainer Oliver Lang gab sich vor dem EM-Final realistisch: «Unsere Chancen gegen Deutschland liegen bei 20 bis 25 Prozent. Aber warum sollte es heute nicht klappen. Ich tippe ein 4:3 für die Schweiz.»In dieser Prognose steckte viel Zweckoptimismus, der ei­nem Trainer eines Teams auch gut ansteht. Aber die Realität war dann doch näher an den genannten 20 bis 25 Prozent Siegchancen – die Schweiz verlor den Final gegen den ewigen Europa- und Weltmeister vor 3500 Zuschauern 0:4 (8:11, 4:11, 6:11, 7:11). Nur im ersten Satz konnte die Schweiz einigermassen mithalten.Vor einem Jahr waren die Schweizer näher dran«Die Deutschen waren auf jeder Position besser», resümiert Lang, «Das war teilweise frustrierend, denn selbst wenn wir starke Bälle spielten, kamen diese zurück.»Vor einem Jahr an den World Games in Polen waren die Schweizer viel näher an den Deutschen dran. Damals verlor das Team von Trainer Lang äusserst knapp mit 3:4, nachdem man mit 3:1-Sätzen geführt hatte.Allerdings war das Team damals noch anders zusammengesetzt – so fehlten diesmal etwa Anschläger Lukas Lässer vom SVD Diepoldsau, der diese Saison aussetzt, um seiner lädierten Schulter etwas Erholung zu gönnen, und Abwehrspieler Kevin Kohler von Faustball Widnau, der in dieser Spielzeit aus beruflichen Gründen pausiert.Die Fortschritte, die der frühere Diepoldsauer Angriffsspieler Raphael Schlattinger in der deutschen Bundesliga bei Calw unbestritten gemacht hat, reichten, um Österreich im Halbfinal überraschend deutlich (3:0) auf Distanz zu halten, aber nicht, um Deutschland herauszufordern.Weitere Rheintaler im Schwei- zer Team sind Mittespieler Mario Kohler (Widnau) sowie Angreifer Christian Lässer und die Abwehrleute Malik Müller und Kenneth Schoch von Diepoldsau. Vor allem Kohler und Müller sind seit Jahren Leistungsträger in der Nati – auch am Turnier in Adelmannsfelden.Österreich im Griff, gegen Deutschland chancenlosAuch wenn der Final eine unerfreulich einseitige Angelegenheit war, können die Schweizer mit der EM zufrieden sein. Denn Österreich hatten sie, wie in den letzten Jahren immer, im Griff. Nach der 2:4-Niederlage gegen diesen Gegner am Grenzlandturnier hatte das nicht unbedingt erwartet werden können.Doch wie schon vorher dreimal an allen grossen Turnieren seit 2013 lautete der Final Deutschland gegen Schweiz. Zweimal siegten die Deutschen 4:3 und zweimal mit 4:0.Bereits in der Vorrunde dieser EM sind die Schweizer von den nördlichen Nachbarn beim 5:11, 3:11 richtiggehend überrollt worden. Dagegen besiegten sie die Österreicher zweimal ohne Satzverlust. (fb, ys)

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