Ein Vogel sitzt in einem Strauch, trällert sein Lied und erhält Antwort eines anderen Vogels. Unvermittelt hebt er ab und flattert davon.Diese Szene spielt sich täglich im Altstätter Bannriet, am Bodensee, auf dem Gäbris, im Rheinvorland, im Hümpeler Wald oder im Naturschutzgebiet Moosanger ab. Sie zu beobachten bereitet Freude und trägt dazu bei, die Natur wahrzunehmen sowie Flora und Fauna zu entdecken.Vom interessierten Bub zum FeldornithologenDas Hobby des Vogelkundlers entfaltete Robert Hangartner zur Leidenschaft. Als zehnjähriger Bub las er in der Zeitung von einer Vogelexkursion des Vereins Schwalbe. «Als einziger Bub unter lauter alten Männern ging ich mit ihnen entlang des Donnerbachs auf Erkundung», sagt Robert Hangartner. Er trat dem Verein bei und war etwa fünfzehn Jahre lang aktiv. Es folgten einige Jahre, in denen er sich Familie und Beruf widmete. Zur Vogelkunde blieb ihm nur wenig Zeit. Seit etwa zehn Jahren ist Robert Hangartner wieder aktiv und inzwischen ausgebildeter Feldornithologe. Als solcher beteiligt er sich an Vogelzählungen im Auftrag der Schweizerischen Vogelwarte Sempach. «Unsere jüngsten Mitglieder sind 6o-jährig. Es fehlt uns an Nachwuchs», sagt Robert Hangartner. Er ersann die Idee, es den «Schwalben» im Toggenburg und Sarganserland gleichzutun und eine Jugendgruppe zu gründen, respektive die frühere Jugendgruppe Schwalbe aufleben zu lassen.Christina Eugster möchte ihren Vater unterstützen und hat seine Idee aufgegriffen. «Geben wir jetzt das Wissen weiter, kommt es auch der Natur zugute», sagt sie. Als Schulische Heilpädagogin an der Primarschule in Altstätten weiss sie, dass die Kinder längst für das Thema Natur sensibilisiert sind und eine Vertiefung in der Freizeit sinnvoll ist.Eine erfreulich grosse ResonanzAm Mittwoch kamen acht Kinder zum Informationsanlass der wiederbelebten Jugendgruppe Schwalbe. «Wir sind richtig erfreut», sagt Robert Hangartner über die Resonanz. Die Kinder haben Lust daran bekundet, die Flora und Fauna im Rheintal spielerisch kennenzulernen. Bald werden sie Vögel erkennen, ihren Stimmen lauschen und noch besser wissen, wie sie zur Natur Sorge tragen. Zum Beispiel lernen sie die Kodex-Regeln der Vogelwarte Sempach kennen. «Wir verhalten uns so, dass wir die Tiere sehen können und sie nicht mit viel Lärm vertreiben», sagt Christina Eugster.Etwa einmal pro Monat werden die Kinder unter sachkundiger Führung für zwei bis drei Stunden in der Natur unterwegs sein. «Wir gehen nicht ins Riet, um einen Fasan anzusehen», sagt Robert Hangartner. «Wir gehen ins Riet und schauen, was wir antreffen. «Wer unvoreingenommen in die Natur geht, hat die Chance, Details zu erkennen», sagt Christina Eugster.Ideen und Ausflugsziele gibt es genug. Sollte es im Winter zu kalt oder zu stürmisch sein, um mit Velo und Feldstecher unterwegs zu sein, basteln die Kinder vielleicht Nistkästen und hängen sie im Frühjahr an Bäume. So tragen sie dazu bei, dass sie sicher auch selbst einmal ein Vogelpaar und dann bald auch Junge beobachten können.