23.04.2018

Schutzwaldpflege mit Hindernissen

Im Weiler Mohren, unmittelbar an der Kantonsgrenze, wurden in steilem Gelände rund 900 Bäume gefällt. Für den Abtransport ist das Forstteam Haslen zuständig. Es setzt einen Seilkran mit zwei Laufwerken ein.

Rolf Rechsteiner Das Gelände zwischen Sturzenhard und der Liegenschaft Ahorn steigt zur Kantonsgrenze hin steil an. Zwischen Ahornstrasse und Wald stehen an sonnigster Lage mehrere Häuser, weshalb der darüber liegende Forst als Schutzwald eingeteilt wurde. Um ihn in seiner Funktion auf lange Sicht zu erhalten, musste er einer grundlegenden Verjüngungskur unterzogen werden.Holzkorporation Vorderland im EinsatzMitarbeiter der Holzkorporation Vorderland, angeleitet von Revierförster Hans Beerli, fällten in den vergangenen Wochen gegen 900 alte und überschwere Bäume. Dies geschah nicht flächendeckend, sondern nach exakter Selektion. Geschlagen wurden vor allem instabile Bäume und solche, die mittelschwere Hoffnungsträger in ihrem Wachstum behinderten. Die geraden, gut gewachsenen Stämme mittleren Alters habe man nach Möglichkeit geschont, sagt Beerli.Waldboden soll mehr Licht bekommenEin wichtiges Ziel sei dabei gewesen, Licht auf den Waldboden zu bringen, damit die natürliche Verjüngung gefördert wird. Vor allem Fichten, die als Flachwurzler wenig zur Stabilität ihrer Unterlage beitragen, wurden zusätzlich entfernt. Föhre, Buche, Lärche und Tanne, die im ganzen Schutzwald dominieren, sollen gefördert werden. Am Boden liegen gegenwärtig rund 1200 Kubikmeter Holz zum Abtransport bereit. Der aber gestaltet sich schwierig, denn weder berg- noch talwärts konnten Seillinien angelegt werden. Die Lösung fand sich in der Horizontalen. Das Forstteam Haslen, das mit der Aufgabe betraut wurde, setzt einen Seilkran mit zwei Laufwerken (Tandem) ein, der die Stämme liegend und ohne Bodenkontakt zum Sammelplatz an der Flurstrasse befördert. Zwei Gassen wurden geschlagen, um dies zu ermöglichen. Die maximale Distanz von 600 Metern lässt erahnen, dass hier grosse Kräfte wirken.Mit der gewählten Technik werde verhindert, dass im Gehölz Bodenschürfungen entstehen, die sich bei anhaltend nasser Witterung zum Anriss für Hangrutsche entwickeln könnten, erklärte Benedikt Dörig vom Forstteam Haslen vor Ort. Ausserdem liegt zwischen den beiden Waldflächen, die durchforstet wurden, ein grosses Stück Wiesland, das es zu schonen gilt.Schutzwaldpflege mit Hindernissen aus: «Appenzeller Volksfreund».

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