31.08.2019

Schule soll unabhängig bleiben

«Einheitsgemeinde St. Margrethen»,<br/>«Ersatzwahl Gemeinderat St. Margrethen»,<br/>«Leserbriefe ‹Kandidat im Berner Exil› und ‹Zahnlose Wahl› »<br/>«Gemeindepräsidium Thal»,<br/>«Oberstufe Rheineck»

Von Rolf Thurnheer
aktualisiert am 03.11.2022
In welche Richtung wird die Gemeinde St. Margrethen gelenkt? Als besorgter Bürger von St. Margrethen stelle ich mir diese Frage oft. Ganz besonders jetzt, kurz vor der nächsten Abstimmung zur Einheitsgemeinde. Besorgt bin ich über das Vorhaben des Gemeinderates, eine Einheitsgemeinde zu bilden. Oberstes Ziel der Schulgemeinde sollte meines Erachtens die Gewährleistung einer optimalen Schul-bildung für unsere Kinder sein. Deshalb sollte die Schulgemeinde unabhängig von der politischen Gemeinde bleiben. Wenn schon ein Zusammenschluss zweier Gremien stattfindet, sollte daraus eine Kosteneinsparung resultieren. Dies wurde jedoch am Informationsanlass zu diesem Thema durch unseren Gemeindepräsidenten ganz klar verneint. Das Ziel dieser ganzen Aktion ist doch klar, die Autonomie unseres Schulsystems zu untergraben und stattdessen die EU-Kompatibilität zu sichern. Rolf Thurnheer St. MargrethenEntschuldigung ist fälligIm Leserbrief vom 7. August 2019 verheddert sich Marcel Toeltl in seinen Behauptungen: Gemeindepräsident Reto Friedauer verweigere die Veröffentlichung seines Gehaltes und Toeltl glaubt dies auch noch als Grund zu sehen, die Einheitsgemeinde ablehnen zu müssen. Und einmal mehr kommt der Vorwurf, dass die FDP dabei ihre Macht konzentrieren will. Reto Friedauer ist aber nun einmal parteilos! Am 28. März 2017 hat Reto Friedauer sein Gehalt in dieser Zeitung veröffentlicht. Ich schlage vor, Marcel Toeltl entschuldigt sich bei Reto Friedauer. Die beiden Gemeinderatskandidaten bezeichnet Toeltl als zahnlos, obwohl er beide Personen nicht kennt und nur aus der Zeitung zitiert; das ist wenig anständig. Hätte Marcel Toeltl etwas Freizeit für unser Dorf übrig, würde er mindestens das tolle Engagement von Armin Hanselmann erfahren. Ich kenne ihn und traue ihm das Amt als Gemeinderat zu. Zwei Erwartungen habe ich aber an ihn, die er auch erfüllen wird: «Bring deine Erfahrung als junger, 27-jähriger St. Margrether ein und sei teamfähig.» In der Arbeit als Gemeinderat zählt die Parteizugehörigkeit bei Lösungsfindungen nur zu einem sehr kleinen Teil. Dies hat die SVP noch nicht begriffen, darum ist sie kaum gewählt worden und die wenigen gewählten SVP-Amtsträger sind bald einmal aus der Partei ausgetreten. Ich wähle nicht die SP in den Gemeinderat, sondern den St. Margrether Armin Hanselmann.Ralph BrühwilerPräsident FDP St. MargrethenWer mobil ist, bleibt beweglichMit Leserbriefen kritisiert die SVP St. Margrethen die beiden Kandidierenden für die Ersatzwahl des Gemeinderats als zahnlos, zu konsensorientiert und zu harmonisch. Der parteilosen Kandidatin wird vorgeworfen, wegen ihrer Wohnlage nicht mitzubekommen, was sich im Dorf abspiele. Armin Hanselmann wird unterstellt, eine verzerrte Wahrnehmung zu haben und nur seine Karriere zu verfolgen, ohne Anpacken zu wollen. Zudem sei er wegen seiner Anstellung in Bern zeitlich gar nicht verfügbar. Abgesehen davon, dass diese Vorwürfe unangebracht oder gar persönlichkeitsverletzend sind und jeglichen Stil vermissen lassen, sind sie auch unzutreffend. Armin Hanselmann ist seit seiner Kindheit stark mit dem Dorf verwurzelt und in verschiedenen Vereinen aktiv. Daher rührt auch sein Wunsch, sich im Dorf in dem er lebt, Freunde trifft und seine Freizeit verbringt, politisch stärker einzubringen und mitzugestalten. In der heutigen Zeit sind mobile Arbeitsformen und flexible Arbeitszeiten eine Selbstverständlichkeit, und gerade der Bund hat in dieser Hinsicht als Arbeitgeber eine Vorreiterrolle. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass sich eine anspruchsvolle berufliche Tätigkeit und ein politisches Amt bei entsprechender Flexibilität aller Beteiligten gut unter einen Hut bringen lassen. Von einem Kandidaten oder einer Kandidatin verlangen zu wollen, dass er oder sie 24 Stunden täglich im Dorf – oder sogar im Dorfzentrum – verbringt, wäre nicht zeitgemäss und auch nicht sinnvoll. Denn wer mobil ist, bleibt beweglich. In diesem Sinne wähle ich aus Überzeugung Armin Hanselmann!Laura Bucher, KantonsrätinPräsidentin SP St. MargrethenGesamtpaket stimmtErfahren in der Gemeindepolitik, im Beruf gewohnt zu führen, ein Familienvater, der seine Verantwortung wahrnimmt, das und vieles mehr ist Werner Reifler. Kennengelernt habe ich ihn im Gemeinderat. Mit ihm zu arbeiten war interessant und bereichernd. Er sprach offen und ehrlich, man hatte nie das Gefühl, hintergangen zu werden. Er scheute sich nicht, auch Unpopuläres anzupacken. Dabei behielt er die Übersicht, hörte zu und man hatte das Gefühl, er sei in der Lage, die Interessen eines Grossteils der Gemeindemitglieder wahrzunehmen. Er weiss, was Unternehmen bewegt, als Familienvater kennt er die Bedürfnisse von Familien, ist sich aber auch bewusst, was nicht mehr ganz junge Menschen benötigen. Eigennützigkeit liegt ihm fern und er versucht, sich für das Wohl aller einzusetzen, ohne die Bedürfnisse von Minderheiten zu vernachlässigen. Kurz gesagt, ich erlebe ihn als «Schaffer». Für mich sind das die Eigenschaften, die ich von einem Gemeindepräsidenten erwarte. Auch sein Alter spricht für ihn. Mit 48 Jahren hat er genug Lebenserfahrung für ein solches Amt und auch noch genug Jahre Berufsleben vor sich, um etwas bewegen zu können. Werner Reifler ist für mich der Kandidat, dem ich dieses für uns alle wichtige Amt zutraue. Es würde mich sehr freuen, ihn an der Spitze unserer Gemeinde zu sehen.Regula Laux-End, ThalNiemanden, der polarisiertFünf Kandidaten wollen Gemeindepräsident von Thal werden. Für mich kommt nur einer von ihnen in Frage: Felix Bischofberger. Warum er? Um die Gemeinde Thal auch weiterhin erfolgreich in die Zukunft zu führen, ist es wichtig, dass der künftige Gemeindepräsident die unterschiedlichen Interessen und Meinungen in einer Gemeinde angemessen berücksichtigt. Dazu braucht es eine Person mit einem guten Draht zur Bevölkerung und einem soliden Netzwerk mit den verschiedensten Interessensvertretern. Jemand, der auf Konsens statt auf Konfrontation setzt, das grosse Ganze und nicht ein Parteiprogramm im Blick behält. Jemand, der auf langfristig sinnvolle statt auf aktuell populäre Lösungen hinarbeitet. Felix Bischofberger kenne ich als einen seit 20 Jahren engagierten und erfahrenen Politiker, der auch sozial benachteiligten Menschen auf Augenhöhe begegnet und sie miteinbezieht statt ausschliesst. Genau das braucht es, um die Gemeinschaft einer Gemeinde zu fördern. Genau deshalb ist Felix Bischofberger der Richtige für unsere Gemeinde. Stefan Hafner Alleestrasse 23, StaadBeide Hallenbäder zuDas Hallenbad in Balgach schliesse am 29. Januar nächsten Jahres, hiess es kürzlich in dieser Zeitung. Mich und etliche andere befremdet das sehr; wir verstehen nicht, warum man nicht wartet, bis Altstätten wieder eröffnet wird. Warum in aller Welt muss ausgerechnet dann gebaut werden, wenn Altstätten zu hat? Nun müssen die Leute nach Dornbirn, Gais oder weiter weg ausweichen, was ohne Auto doch ziemlich umständlich ist. Im Bericht sagt Gemeindepräsidentin Troxler, dass es, wollte man verschieben, höhere Kosten hätte nach sich ziehen können. Das ergibt keinen Sinn. Würde es denn nun teurer? Des Weiteren sei ein Umbau in Etappen technisch nicht machbar. Die Firma eines Bekannten wurde «unmittelbar an das Gebäude bauend» vergrössert – und am Schluss hat man einfach die (Trenn-)Wand noch abgerissen. Wir Binnenländer sind schon – nicht alle! – davon abhängig, uns immer wieder im wunderbaren Wasser zu tummeln und dort Sorgen und Verdruss abzuwaschen. Wer kennt es nicht, das Gefühl, nach dem erquickenden Bad wie neu geboren zu sein? Ältere Leute haben nicht selten Arthrose oder Rheuma und sind darauf angewiesen, ihre Gelenke im warmen Wasser zu entlasten. Ich bitte die Zuständigen, auf solche Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Obgleich zwar die Balgacher für die Kosten aufkommen, brauchen sie doch später auch die Eintrittsgelder der Besucher aus umliegenden Gemeinden. Zuletzt gebe ich zu bedenken, dass wenn es läuft wie geplant, Anfang übernächstes Jahr gleich zwei Hallenbäder auf einen Schlag, mit je etwa doppelter Nutzfläche, öffnen. Das gibt am Anfang viele Neugierige, ist aber der grosse Run erst einmal vorbei, setzt mitunter eine nicht geringe Flaute ein. Dies könnte man mit Warten ein wenig abfedern. Wenn man doch wenigstens noch offen liesse, bis zum in der Informationsbroschüre zugesagten Termin «Frühjahr 2020», also bis zum Beginn der Freibadsaison.Daniela-Esther Wider, DiepoldsauVon Beschwerden und QualifikationenIn der Zeitung war zu lesen, dass unzufriedene Eltern beim Kanton eine Beschwerde eingereicht hätten. Auf Nachfrage bei diesen Eltern ergibt sich ein anderes Bild der Sachlage als im Artikel. Der Kanton prüft nicht eine, sondern zwei Beschwerden. Eingereicht wurden diese nicht von einer kleinen, unzufriedenen Elterngruppierung, sondern im Namen der Eltern von zwei Klassen. Bemängelt werden in diesen Schreiben aber weder die Qualifikationen der Lehrpersonen noch primär die Stundenpläne. Dies ist ohnehin nicht nötig, denn das Amt für Volksschule prüft sowohl alle Stundenpläne als auch die Qualifikationen neuer Lehrpersonen. Es ist also auch nicht nötig, zu betonen, dass der Kanton diesbezüglich gute Noten vergibt. Es geht auch nicht darum, dass der jetzige Schulleiter die Ausbildung «nachholt». In der kantonalen Weisung zur Qualitätssicherung steht geschrieben, dass ein Schulleiter den Ausweis einer abgeschlossenen Schulleiterausbildung zu erbringen hat. Hat er diese nicht, gilt es, den zweijährigen Studiengang «CAS Schulleitung» berufsbegleitend zu absolvieren. Hierbei handelt es sich nicht, wie vom Schulleiter der Oberstufe Rheineck behauptet, um eine «Schnellsiedeausbildung für Nichtfachpersonen». Die Ausbildung zum Schulleiter gilt als Topqualifikation im Bildungsbereich – und der jetzige Schulleiter kann eben diese Ausbildung nicht nachweisen.Angelika Margadant, RheineckDer frühe Vogel fängt den WurmDie Schweizerische Volkspartei (SVP) zieht mit einem inspirierenden Plakat in den Wahlkampf: «Sollen Linke und Nette die Schweiz zerstören?», lautet die ernst gemeinte Botschaft. Abgebildet ist ein Apfel mit Schweizer Flagge, der von glänzenden Mehlwürmern in den Farben der anderen Parteien durchlöchert wird. Nicht ganz zufällig tragen die Würmer die Farben der Bundesratsparteien. Soweit, so gut. Doch nun kommt der Aufschrei jener, die sich auf dem SVP-Plakat wiedererkennen und sich von der Aussage des Plakats empörend zu distanzieren versuchen. Man kann darüber rätseln, ob die chronischen SVP-Hasser die Botschaft dieses Plakats überhaupt verstanden haben? Dabei geht es im Wurm-Plakat um die elementaren Interessen der Schweiz. Es gibt viele Gründe der linksorientierten Parteien, die ein mögliches Wahlkampfthema der SVP blockieren wollen. Die Mitte-Links-Parteien wollen mit allen Mitteln verhindern, dass die SVP jene Themen aufgreift, die die Wählerinnen und Wähler be-reits vor den nächsten eidgenössischen Wahlen interessiert. Für diese Parteien gilt nur die banale Strategie: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Nach den Wahlen werden die Netten und Linken alles daran setzen, alles durchzuwinken, worüber sie jetzt nicht mit der SVP diskutieren wollen. Die Netten und die Linken (die mit der Wurm-Plakat-Empörung) haben einen netten Versuch gestartet, die SVP-Wähler mit linkischen Kommentaren zu spalten. Das wird ihnen aber nicht gelingen. Auch nach den Nationalratswahlen im Herbst wird die SVP die stärkste Partei bleiben. Und die SVP wird sich auch danach weiterhin gewissenhaft für die Interessen der Schweiz und deren Bevölkerung einsetzen. Somit bleibt den Linken und den Netten nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beissen.Erich Breitenmoser Präsident SVP WidnauUnsicherheit ist schleichendes GiftWie die Medienmitteilungen in den letzten Wochen zeigen, benötigt die Spitalregion Fürstenland-Toggenburg ein Darlehen des Kantons, um die drohende Zahlungsunfähigkeit (Konkurs) abzuwenden. In Wattwil wird als Sofortmassnahme gar nicht mehr operiert, in Walenstadt ein Operationssaal geschlossen. Laut Gesundheitschefin wissen sie und die Spitalregion aber nicht, wo und womit sie Verluste schreiben. Dass ein Unternehmen nicht weiss, mit welchen Leistungen sie an welchem Standort Geld verliert und welche Tätigkeiten wo kostendeckend sind, ist bedenklich. Noch bedenklicher ist es, wenn in dieser Phase laufenden Abbaus das Personal verunsichert und das Vertrauen der zuweisenden Ärzte sowie der Bevölkerung untergraben wird. Hier stehen die Regierung und der Verwaltungsrat in der Verantwortung, ein verlässlicher Arbeitgeber und Gesundheitsversorger zu sein – zumal eine rechtskräftige Volksabstimmung vorliegt und die Bevölkerung auch im Rheintal mit Fug und Recht erwarten darf, dass der Volkswille auch umgesetzt wird. Es sind schliesslich unsere Krankenkassenprämien und unsere Steuergelder, mit denen unsere Gesundheit gewährleistet wird. Gerade im Rheintal ist sicherzustellen, dass wir in der Region die gleiche Gesundheitsversorgung haben wie in den Ballungsräumen: den Zugang zur Spitzenmedizin, eine nahe Basisversorgung, insbesondere auch für ältere Kranke und Gebrechliche, sowie eine Notfallversorgung vor Ort, die den Namen auch verdient. Solange Gesundheitsdepartement und Spitalverbund weiterhin im Trüben fischen, was die Rentabilität des Spitals Altstätten angeht, dürfen sie es nicht aushungern lassen. Das Rheintal, seine Bevölkerung und die Spitalangestellten haben das nicht verdientMichael Schöbi Kantonsrat CVP, Altstätten

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