22.03.2019

Schule geht heute anders als früher

Schulratspräsident Daniel Kühnis bat um Offenheit für moderne Lehrmethoden. Die Schule von einst könne heutigen Herausforderungen nicht mehr gerecht werden.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
«Ein Grossteil der Berufe, welche die heutigen Kindergärtler ergreifen werden, wenn sie aus der Schule kommen, gibt es heute noch gar nicht», stellte Kobelwalds Schulratspräsident Daniel Kühnis gestern an der Schulbürgerversammlung fest. Die Schule stelle dies vor ein grundsätzliches Problem: «Was sollen wir die Kinder lehren, damit sie dereinst können, was sie dann können müssen?»Wegen der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit funktioniere die Schule heute anders als früher. Sie vermittle den Kindern nicht nur Wissen, sondern stärke ihre Fähigkeit, vernetzt zu denken, flexibel und anpassungsfähig zu sein. Vor diesem Hintergrund bat Kühnis die Schulbürger, offen zu sein für eine moderne Schule. «Es ist heute in der Schule nicht mehr alles so, wie es früher einmal war». Man müsse sich lösen von der Vorstellung, die Schule hätte den Kindern alles so zu vermitteln, wie man es selbst noch erlebt hat.Die Schule, an deren Erhalt der Bevölkerung im Oberrieter Berggebiet viel liegt, scheint derweil gesichert. Fürs nächste Schuljahr rechnet man mit 80 Kindern. «Und wie es aussieht, werden wir diesen Bestand die nächsten Jahre halten können», stellte Daniel Kühnis fest.Kirchgemeinde muss die ganze Verwaltung ersetzenEigenständig zu bleiben ist in einem Gebiet mit geringer Bevölkerungszahl aber nur möglich, wenn sich mehr Einwohnerinnen und Einwohner in einem öffentlichen Amt engagieren als anderswo. Darauf machte Kirchenverwaltungsratspräsident Daniel Feldmann aufmerksam. Aus gutem Grund: In den katholischen Kirchgemeinden stehen im Herbst Gesamterneuerungswahlen an. Und in Kobelwald will gleich die komplette Verwaltung zurücktreten. «Nicht, weil wir uns nicht mehr vertragen würden», betonte Feldmann. Alle Kirchenverwaltungsräte seien aber schon zwei oder noch mehr Amtsperioden im Amt. Mit Ausnahme Daniel Kühnis’, der aus zeitlichen Gründen zurücktrete, da er ja zum Schulpräsidenten gewählt worden ist. In Anbetracht der ausserordentlichen Situation erklärt sich Feldmann zur Not bereit, nochmals anzutreten, wenn auch für höchstens zwei weitere Jahre.Die Notwendigkeit, Leute zu finden, bleibt. «Gelingt es uns nicht, wird die Forderung aus St. Gallen, zu fusionieren, nicht lange auf sich warten lassen», warnte Feldmann. Immerhin: Für den Pfarreirat sind keine neuen Mitglieder zu suchen. Jener trete geschlossen zur Wiederwahl an.

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