28.11.2019

Schülerin entwirft das beste Inserat

Anna Brunner aus Rheineck hat ein Kaugummi-Inserat entworfen. Das hat ihr den Hauptgewinn eingebracht.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Monika von der LindenAnna Brunner und ihre Schwester Mia sitzen daheim in der Stube – im Ohrensessel. In der Hand hält die dreizehnjährige Anna die Musterausgabe des Magazins «Schule konkret». Aufgeschlagen hat sie die letzte Seite. Ein Inserat für Kaugummi füllt diese komplett. Entworfen hat es die Schülerin der zweiten Oberstufenklasse in Rheineck.Botschaft: Kaugummi ist zuckerfrei und doch feinAnna Brunner liest gern. Sobald sie Zeit dazu hat, greift sie zu einem Buch, oder zu einer Zeitschrift wie «Schule konkret». Das pädagogische Fachblatt erscheint acht Mal pro Jahr in der Deutschschweiz und wird vom Verein Schule und Weiterbildung herausgegeben.Im Sommer las Anna Brunner in «Schule konkret» eine Ausschreibung von der Chocolat Frey AG. Das Unternehmen, das den Kaugummi Skai für die Migros herstellt, forderte Jugendliche auf, ein Inserat für diese Marke zu entwerfen. Anlass war das 150-Jahr-Jubiläum von Kaugummi, und dass Chocolat Frey seit 45 Jahren mit der Zeitschrift zusammenarbeitet.Anna Brunner mag Kaugummi. «Ich habe mich an den Computer gesetzt und überlegt, wie ich mit meinem Entwurf überzeugen kann, dass der Kaugummi zuckerfrei und doch fein ist», sagt sie.Bald hatte sie eine Idee, wie das Inserat aussehen sollte. Die Schülerin wollte ausdrücken, dass die Kaugummis super sind. Sie dachte sich Werbesprüche aus, die sich auf Skai reimen und liess die Dragees miteinander sprechen. Dafür verwendete sie Sprechblasen. «Wer das Inserat liest, wird direkt von den Kaugummis angesprochen. Sie verkünden ihre eigenen Vorzüge.» Und weil gerade Jugendliche Kaugummi essen, wählte sie die Sprache entsprechend leger. Geschichten interessieren Anna Brunner sehr. Sie liest viel, denkt sich aber auch Erzählungen über Freundschaften aus und tippt sie in den Computer ein. «Ich erfinde gern Geschichten», sagt sie. Episoden, die ihr selbst passieren oder sie sich wünscht, lässt sie in Kurzgeschichten einfliessen. «Mein grösster Traum ist, einmal in Oxford zu studieren und in England oder den USA zu leben.» Also erzählt sie von Jugendlichen, die dort wohnen und wird in Gedanken Teil derer Erlebnisse.Durch das Schreiben am Computer ist Anna Brunner geübt im Umgang mit dem Programm Word. Also entwarf sie das Inserat auf gleiche Weise. «Ich kann nicht so gut von Hand zeichnen», sagt sie. Das Ergebnis ist gelungen, sogar ausgezeichnet. Die Jury befand, dass Anna Brunners Entwurf die beste Vorlage für ein echtes Inserat war. «Eine super Leistung und eine kreative Arbeit», heisst es in einem Mail an die Schülerin. Ein Publizist gestaltete aus der Vorlage ein druckfähiges Layout, mit dem Annas sämtliche Ideen verwirklicht sind. Noch ist die Ausgabe von «Schule konkret» nicht erschienen. Das Musterheft und ihren Entwurf hat Anna Brunner aber schon ihren Schulkolleginnen und -kollegen gezeigt. Sie finden die Leistung ihrer Mitschülerin «ziemlich cool». Dass Anna Brunner den ersten Preis des Wettbewerbs gewonnen hat, kam auch der Klasse zugute. Sie hat das Besucherzentrum von Chocolat Frey in Buchs bei Aarau besichtigen und viele Kaugummi-Packungen unter sich aufteilen dürfen.Anna und Mia Brunner haben mit ihren Eltern den Gewinn bereits eingelöst und ein Wochenende in Lenzerheide verbracht. «Das war schön», sagt die grosse Schwester.Die Sekundarschülerin kann sich vorstellen, hobbymässig noch weitere Entwürfe zu gestalten. «Ich möchte in die Kanti gehen und vielleicht einmal Geschichte, Geografie oder Fremdsprachen studieren.»Vielleicht erfüllt sich ihr Traum, in Oxford zu studieren, und sie trifft die Jugendlichen aus ihren Geschichten wieder.

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