22.05.2018

Schreck auf Hohem Kasten

Das Schreck-Team verlässt den Seealpsee mit der Familie Fritsche, aber führt die Unterhaltung mit gleichem Konzept im Drehrestaurant auf dem Hohen Kasten fort.

Von Carmen Kaufmann
aktualisiert am 03.11.2022
Carmen KaufmannIn der Schweiz gewinnen sie zunehmend an Bekanntheit, ganz speziell aus dem Rheintal kommen ihre treusten Fans. Sie nennen sich das Schreck-Team mit dem jährlichen Herbstanlass «Schreck am See», welcher gewöhnlich im Berggasthaus Forelle am Seealpsee stattfand. In der Frühwinterzeit hat es kaum noch Besucher im Herzen des Alpsteins. Nebenschwaden gleiten über den verlassenen See. Das vierköpfige Team nutzt diese Gelegenheit, eine schaurige Unterhaltung anzubieten. Nebst Regisseur Hans-Peter Enderli vertreten Pianist Andi Loser, Sängerin Yvonne Moore und Cartoonist Jürg Kühni den Schrecken im Berggasthaus.«Der Finger ist echt»Angefangen haben die Vorstellungen im «Hirsch-in» in Berneck. Das Programm ist stets gleich aufgebaut und besonders ausfallend. Regisseur Hans-Peter Enderli sucht schaurige, gar schreckliche und doch humorvolle Texte aus. Mit der Küche spricht das Team ab, welche Gerichte zu den Geschichten zubereitet werden können. Die Figuren und Ereignisse aus den Erzählungen werden möglichst genau als Mahlzeit wiedergeben – ein interessantes Erlebnis für abenteuerlustige Gäste.Eine Geschichte blieb einem Gast so sehr in Erinnerung, dass er einen Krimi über den «Schreck am See» verfasste. Während seines Besuchs servierte die Küche ein Fischfilet in Form einer Hand, an welcher ein Finger fehlte – natürlich mit Bezug zum vorigen Text. Daraus schrieb der Autor Walter Burk die Geschichte «Der Finger», in der ein Gästin einen echten Finger in ihrer Malzeit findet. «Die vermeintliche Wurst, die einen menschlichen Finger symbolisieren soll, ist keine, sondern wirklich ein menschlicher Körperteil!», schreibt Walter Burk weiter. Der Abend war sofort gelaufen, als der Finger gefunden wurde und die Polizei unmittelbar darauf vor Ort war, um den Verantwortlichen zu finden. Enderli habe den Krimi erst vor kurzem entdeckt und sei begeistert gewesen, sagt er.Der Rest des Teams spielt seinen Teil der Darbietung mit musikalischer Unterhaltung und Illustrationen möglichst genau auf das Thema ab.Umzug ins Drehrestaurant15 erfolgreiche Veranstaltungen konnte das Schreck-Team bereits auf die Beine stellen, pro Jahr zehn Aufführungen. Die Nachfrage wird zunehmend grösser. Mit humorvollen, düsteren Texten, passenden Songs und Illustrationen bietet jede Aufführung eine eindrückliche Unterhaltung. Letztes Jahr war das Schreck-Team jedoch gezwungen, den «Schreck am See» zu beenden. Die Familie Fritsche war diesen Winter stark mit dem Umbau des Berggasthauses beschäftigt gewesen. Das Betriebskonzept änderte dadurch und stimmte nicht mehr auf den Schreck ab.«Den Schreck weiterzuführen, ist für uns vier aber immer klar gewesen. Auf der Suche nach einer neuen Location stiessen wir auf das Drehrestaurant auf dem Hohen Kasten. Das Dreh-Team zeigte sehr grosses Interesse. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereits Stammkunden beim Schreck und wissen daher, wie es läuft. Uns gibt es dadurch die Sicherheit, den Schreck auch weiterhin ähnlich weiterführen zu können», sagt Enderli.Das Konzept wird das gleiche bleiben, nur setze das Programm jetzt mit Dreh fort. Den Seealp-see hätten sie für eine düstere Stimmung nicht mehr zur Verfügung, dafür aber eine Seilbahn und nicht zu vergessen, ein Restaurant, das sich drehe. Das Thema für die nächsten Vorstellungen im Herbst, passend zur neuen Location, lautet «Schwindel». Abenteuerlustigen Zuhörern können schon jetzt Assoziationen zum Programm ermöglicht werden. Mehr Informationen finden sich im Internet unter www.schreck-mit-dreh.ch

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