Das Museumsareal ist zwar auch ohne planerischen Eingriff eine Augenweide - solange nicht hässliche Plastikstühle, Plastiktische, stillos-bunte Sonnenschirme oder andere unpassende Objekte die Freude trüben. Doch ein rundum erneuertes Zentrum für Geschichte und Kultur, in dem ein prächtiger Theatersaal entsteht, soll nicht nur innerhalb der Mauern eine besondere Wirkung entfalten, sondern schon mit seiner einladenden Umgebung alle Blicke auf sich ziehen.Viele Wünsche, aber ein ProjektNun liesse sich freilich dem Irrtum verfallen, dazu brauche es nur wenig: Der schöne Kastanienbaum in der Mitte des Platzes besteht ja bereits, ebenso eine Wiese mit Bänken, dazu gibt es das Lusthäuschen sowie die historische Mauer am Rande des Areals und davor einen eindrücklichen Brunnen samt Pflastersteinen – was will man da mehr?Die Antwort ergibt sich erst aus den Ansprüchen aller Beteiligten. Der Diogenes-Theaterverein will auch im Freien die Möglichkeit haben, Theater zu spielen, die Bevölkerung soll das Museumsareal als öffentlichen Park geniessen können, wer in der Prestegg heiraten möchte (der Göttersaal wird ja in Zukunft ein Fest- und ein Trausaal sein), soll draussen den schönstmöglichen Ort zum gemeinsamen Anstossen vorfinden, zudem hat die Stadt ebenso ihre Bedürfnisse wie der Museumsverein, und vielleicht ist am Ende sogar für ein wegweisendes Kunstwerk genug Platz vorhanden. Doch all das verlangt nach akkurater Planung.Schutz hier, Schutz daKommt hinzu: Im Gegensatz zu einem neuen Wohnhaus ist das Altstätter Museumsgebäude ein kantonales Schutzobjekt, der Südflügel steht sogar unter Bundesschutz, und der Garten ist archäologisches Schutzgebiet.Die Entwässerung ist ebenso ein Thema wie ein ziemlich langer Riss im Eck der Mauer an der Rabengasse. Auch wegen des Kellers unter dem Lusthäuschen ist die Statik ein Thema, und zum erwähnten bestehenden Baum in der Mitte des Areals meint Museumsvereinspräsident Werner Ritter: «Um ihn herum zu planen, um dann festzustellen, dass er faul ist, wäre unklug». Also hat man prüfen lassen, ob es sinnvoll ist, auch künftig auf den Baum zu setzen. Das Ergebnis ist erfreulich: Der Baum ist vital.Mit der Planung ist Martin Klauser aus Rorschach beauftragt, ein Gartenbauarchitekt. Was in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten erarbeitet wird, soll möglichst bald als Projekt vorliegen und der Stadt im Rahmen eines Baugesuchs vorgelegt werden. Auch die Denkmalpflege wird sich zu der Sache äussern.Die Idee, das Areal mit einem Kunstwerk aufzuwerten, brachte der einheimische Künstler Josef Ebnöther zur Sprache. Er ist aber bloss Koordinator und dämpft die Erwartung: Voraussetzung sei, dass die Plastik zur Umgebung passe und der Platz für sie vorhanden sei. Das Geld steht ausnahmsweise nicht im Vordergrund. Drei, vier Kollegen, sagt Ebnöther, wären bereit, die Skulptur mindestens teilweise zu sponsern.