21.09.2021

Schönere Trauben als erwartet

Der Wimmet im Rheintal verzögert sich um rund zwei Wochen. Die Qualität der Trauben aber ist vielversprechend.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Hildegard BickelDie Winzerinnen und Winzer warten nur darauf, mit der Lese der weissen Sorten beginnen zu können. Anfang nächster Woche wird es soweit sein, sagt Dionys Wyss, Geschäftsführer Haubensak Weine, Altstätten. Er nimmt im Rebberg hinter dem Rinova-Gebäude in Rebstein eine Probe der Müller-Thurgau Trauben. «Sie befinden sich an einer Toplage, sind gut besonnt und schön gelb.» Als Resultat einer sorgfältigen Ertragsregulierung hängen nicht zu viele Trauben am Stock. Nur wenige Beeren, die braunen und vertrockneten, wurden vom Hagel getroffen. «Wir haben dieses Jahr Glück im Unglück. Im Rheintal ist die Situation nicht so schlimm.» In anderen Weinbauregionen wie im Zürcher Weinland und im Thurgau, sehe es aufgrund von Hagel verheerend aus. Allgemein war der Sommer anspruchsvoll. Oft nass, was eine hohe Anfälligkeit für Krankheiten in den Reben mit sich bringt. Bis auf einen Hang in Eichberg habe der Mehltau aber keine Mühe bereitet, sagt Dionys Wyss. Trotz zahlreicher Meldungen über den negativen Einfluss des Wetters erwartet er eine erfreuliche Qualität der weissen Rebsorten. «Wir streben 75 bis 80 Öchslegrad an.» Ein hochwertiger Wein könne entstehen. Kühle Nächte sind gut für das Aroma Der September meint es derzeit gut mit schönen und warmen Tagen. Die kühlen Nächte tragen zur Aromabildung bei. Dionys Wyss wünscht sich weiterhin trockenes Wetter und – typisch für das Rheintal – Föhn. «Den Traubenkocher könnten wir dieses Jahr gut gebrauchen. Er erhöht die Konzentration von Aroma und Zuckergehalt.» Der Wimmet der roten Rebsorte Blauburgunder dürfte Mitte Oktober starten. Ein Schädling, der auch dieses Jahr den Winzern Sorge bereitet, ist die Kirschessigfliege. Für die weissen Sorten stelle sie zwar weniger ein Problem dar. Aber für die blauen, da diese Sorten länger am Stock hängen und reifen müssen. Prognosen deuten darauf hin, dass der Befall wieder ein Thema sein wird, sagt Dionys Wyss. Momentan sei das Ausmass schwierig abzuschätzen und erst in zwei bis drei Wochen ersichtlich. Wenigstens die Wespen würden kein auffälliges Problem darstellen.HinweisWer beim Wimmen helfen und die Weinkultur kennen lernen möchte, kann sich bei Haubensak Weine Altstätten melden.

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