05.04.2019

Schönauers Abschied

An der Ortsbürgerversammlung am Freitagabend verkündete Präsident Ernst Schönauer seinen Rücktritt. Designierter Nachfolger ist sein Vize, Jürg Hengartner.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Der vorzeitige Rücktritt ist bewusst gewählt, im Sinn einer gestaffelten Stabübergabe an den Verwaltungsrat der neuen Legislatur, den es dann im Herbst 2020 zu wählen gilt. Ernst Schönauer gehörte dem Verwaltungsrat der Ortsgemeinde Rebstein 15 Jahre an, wovon elf Jahre als Präsident. Er sei gerne Ortsgemeindepräsident gewesen, betonte er. Es sei aber nicht immer leicht gewesen, zeitlich alles unter einen Hut zu bringen, besonders nach der Gründung der eigenen Firma vor ein paar Jahren. Er hätte deshalb das Amt eigentlich gerne bereits letztes Jahr abgegeben, erklärte Schönauer. Er habe sich dann aber bereit erklärt, noch ein Jahr anzuhängen. Schönauers Nachfolge ist bereits weitgehend geregelt: Der Verwaltungsrat schlägt den Ortsbürgern den jetzigen Vizepräsidenten, Jürg Hengartner, zur Wahl vor. Wahltermin wird im Spätherbst sein; der Termin der Urnenwahl wird noch publiziert.Fernwärmeverbund spruchreifDie Übergabe an einen neuen Präsidenten ist jetzt günstig, weil der Ortsverwaltungsrat grössere Geschäfte abgeschlossen bzw. aus der Hand gegeben hat, im Besonderen die Erschliessung Rebsteins mit einem Fernwärmenetz. Die Alt­stätter NRG AG hat das Projekt von der Ortsgemeinde übernommen. Nachdem die Schulräte beschlossen haben, die Rebsteiner Schulen an den Wärmeverbund anzuschliessen, geht Schönauer davon aus, dass der Entscheid zur Realisierung nun spruchreif ist.Auch mehrere Liegenschaftsgeschäfte hat der Ortsverwaltungsrat letztes Jahr tätigen können. Anfang Jahr hat die Ortsgemeinde zudem den «Rebstock» gekauft, um das Gebäude der Spekulation zu entziehen und der politischen Gemeinde die Entwicklung des Dorfzentrums zu erleichtern. Konkrete Pläne gibt es noch nicht. Zita und Hansjörg Kehl wirten denn auch weiter, wenn auch neu nicht mehr als Eigentümer, sondern als Pächter der Wirtschaft. Schönauer übergibt Hengartner aber nicht nur Gefreutes, sondern auch Sorgen: Der Wald, der einst die Kasse der Ortsgemeinde füllte, ist defizitär. Momentan erst recht, weil der Markt mit grossen Mengen Sturmholz und wohl bald auch mit Käferholz eingedeckt ist, was den Holzpreis drückt. Die Ortsgemeinde hat gleichwohl Verwendung für ihr Holz: dem Turnverein schenkt sie welches für den Ersatz ihrer Hütte beim Sportplatz Grund, dem FC fürs neue Klubhaus auf der Birkenau.Die Ortsgemeinde unterstützt die Dorfvereine zudem jährlich mit Beiträgen von insgesamt fast 28000 Franken. Mehr als sonst bekommt heuer der Musikverein wegen der anstehenden Neuuniformierung. Die Musikantinnen und Musikanten dankten es den Ortsbürgern gestern, indem sie den Unterhaltungsteil des Bürgerabends übernahmen.

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