Während sieben Jahren organisierte eine Gruppe aus Lehrerinnen und Lehrern gemeinsame Besuche von Kunstausstellungen, Lesungen und anderen kulturellen Veranstaltungen. «Kunscht au?» nannte das Grüppchen seine Initiative und brachte damit grad schon zum Ausdruck, was es bezweckte: Alle waren eingeladen, mitzukommen und Kunst gemeinsam mit anderen Interessierten zu erleben.Am Anfang stand die Ferdinand-Gehr-Gedenkausstellung im Spätsommer 2014. Sie bezog auch die Schulen ein, und einige Altstätter Lehrerinnen und Lehrer sowohl der Primarstufe als auch der Oberstufe spannten zusammen. Sie empfanden es befruchtend und wollten ihr Interesse an der Kunst gemeinsam weiterpflegen.Dies hätten sie als Gruppe von Kolleginnen und Kollegen tun und einfach miteinander eine gute Zeit haben können. Stattdessen öffneten sie ihre Gruppe für jegliche Interessierte. Andrea Wild, Brigitte Sonderegger, Christa Kehl, Fredi Frei, Heidi Moreni und Petra Stamm boten so die Gelegenheit, zusammen mit anderen den eigenen Horizont zu erweitern.Sie organisierten Besichtigungen in Museen, Treffen mit Künstlerinnen und Künstlern in deren Ateliers oder gemeinsame Besuche von Ausstellungen wie beispielsweise der Bad Ragartz. Gelegentlich stand auch anderes als Kunst im Mittelpunkt. So liess man sich etwa in den Bücherladen in Appenzell einschliessen oder fuhr miteinander nach St. Gallen für einen Spaziergang durch den botanischen Garten. Und dann und wann konnte man auch die eigenen gestalterischen Fähigkeiten entdecken oder weiterentwickeln, wie unter anderem in einem Zeichenkurs mit Michael Zellweger oder in Workshops, die Einzelne aus der «Kunscht au?»-Initiativgruppe dann und wann auch einmal selbst leiteten.Nach zwei Jahren Corona ist der «Pfupf dus»An Ideen fehlte es nicht, sodass (ausser während der Sommerferien) tatsächlich monatlich zu einem Anlass eingeladen wurde. In der Vorweihnachtszeit 2016 veranstaltete die Gruppe sogar einen Adventskalender mit täglichen Ereignissen.Kommuniziert wurde in einem Blog, via Facebook, Instagram und über einen Newsletter, der etwas über 150 Abonnentin-nen und Abonnenten hatte. Auf Facebook hatte die Gruppe zuletzt 74 Follower. Das scheint nicht sonderlich viel zu sein. Da aber bei vielen Anlässen die Teilnehmendenzahl aus Platzgründen limitiert war, wäre die Initiative selbst bei einem wesentlich grösseren Netzwerk kaum erfolgreicher gewesen.Zur Gründung eines Vereins kam es nie. Das erleichtert es, nun einen Schlussstrich zu ziehen. Corona sei nicht schuld daran, sagt Andrea Wild. Tatsächlich war es aber die Pandemie, die vor zwei Jahren die Regelmässigkeit des monatlichen gemeinsamen Kulturerlebens abgewürgt hatte.Letzten Sommer nahm die Gruppe nochmals einen motivierten Anlauf zu einem Neuanfang. Man habe aber feststellen müssen, dass «der Pfupf ein wenig draussen» sei, meint Andrea Wild. Der Schwung weiterzumachen, fehle momentan.Letzten Sonntag verschickte die Gruppe einen letzten Newsletter, in dem sie sich von den Abonnentinnen und Abonnenten verabschiedet. Mit einem Bild, das ausgetrunkene Weingläser und Kaffeetassen zeigt und mit einem Dank «für die kunstvollen Momente, besonderen Begegnungen, wertvollen Gespräche und die gemeinsame Zeit». Auf Facebook schaltete die Gruppe das Testbild auf, das im Fernsehen früher nachts zu sehen war, wenn keine Sendung ausgestrahlt wurde. Die Botschaft: Fürs Erste ist Sendepause.Pausen haben es freilich an sich, dass es nach einer gewissen Zeit weitergeht. Ob dies auch bei «Kunscht au?» so sein wird, lässt Andrea Wild offen. Ausgeschlossen sei es nicht, beschlossene Sache aber auch nicht.