Anhänger der Biedermeierzeit müssen sich nun wieder vier Jahre gedulden, bis Heiden wieder zum Treffpunkt der Szene wird. Am Sonntag ging das siebte Biedermeierfest nach zwei Tagen zu Ende. Zum abwechslungsreichen Programm gehörten unter anderem ein Bauernmarkt, Vorträge und Filme über die Biedermeierzeit, Kutschenfahrten sowie der beliebte Markt des alten Handwerks. «Die Stände, an denen traditionelles Handwerk gezeigt wird, sind eine Besonderheit des Heidler Biedermeierfestes. So etwas findet man an keiner vergleichbaren Veranstaltung», sagten Mitglieder einer aus Deutschland angereisten Gruppe.Formationen auch aus den NachbarländernDas Publikum schien einmal mehr Gefallen gefunden zu haben am Fest. Insbesondere der Umzug am Sonntagnachmittag von der Obereggerstrasse bis zum Kirchplatz erwies sich als Publikumsmagnet. 27 Formationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz marschierten beim Umzug durch das Dorf mit, den die St. Gallische Reitermusik anführte. Zu einem der Höhepunkte gehörte der Auftritt des Vereins «Historische Fahrräder Bruckbergerau», der mit mehreren historischen Hoch-, Fahr- und Laufrädern nach Heiden gekommen ist. Wer sich traute, durfte sich auch selbst einmal auf den Sattel eine Hochrades schwingen – natürlich unter Mithilfe und Aufsicht der Profis.Organisiert wird das alle vier Jahre stattfindende Fest jeweils durch den Verein «Biedermeier-Fest Heiden». Zusätzlich zu den zahlreichen Schaulustigen finden sich jeweils um die 400 biedermeierlich gekleidete Frauen, Männer und Kinder ein. Das Biedermeierfest soll an die historischen Wurzeln der Vorderländer Gemeinde erinnern. Am 7. September 1838 brach in Heiden ein verheerender Dorfbrand aus, dem 129 Häuser und Ställe zum Opfer fielen.Beim Wiederaufbau der Gemeinde entschied sich die Bevölkerung für einen Wiederaufbau in der klassischen Architektur der Biedermeierzeit. Der Ausdruck Biedermeierzeit bezieht sich auf die in den Jahren 1815 bis 1848 entstandene Kultur und Kunst des Bürgertums, wozu auch die Mode zählt. (msc)