08.05.2022

Schnecken mit Rhabarber jagen

Von Eveline Dudda
aktualisiert am 02.11.2022
Schnecken können ganz schön sportlich sein. Wenns sein muss, gehen sie sogar die Wände hoch – und erobern ein Hochbeet. Wenn sie dann dort einen Unterschlupf unter der Noppenfolie am Rand finden, legen sie sogar Eier ab. Spätestens dann ist es vorbei mit der schneckenfreien Zone im Hochbeet. Sobald es im Frühling feucht und warm wird, machen sich die frisch geschlüpften Nacktschnecken über den frisch gepflanzten Salat und anderes her. Speziell die Jungschnecken können dabei rasch einmal zur Plage werden. Zum einen hat es sehr viele von ihnen (eine Spanische Wegschnecke legt locker an die 400 Eier) und zum anderen sind die Jünglinge hungrig. Sie wollen ja schliesslich noch wachsen. Ausserdem sind sie so klein, dass man sie nicht gut fassen kann. Die übliche Ablesetechnik funktioniert eher mehr schlecht als recht. Wer die Schneckenplage im Hochbeet in den Griff bekommen will, tut gut daran, den Spalt über der Noppenfolie abzudichten. Das allein reicht aber noch nicht, da die wenigsten Schnecken von selbst einwandern. Viel öfter werden sie dorthin verschleppt. Oft sogar von den Gärtnernden selbst: Schneckeneier gelangen meistens mit Erde oder mit Kompost, der zu lange gelagert wurde, ins Beet. Nutzen Sie die Rhabarbersaison, um sich ihrer wieder zu entledigen. Das geht ganz leicht: Man legt einfach ein Rhabarberblatt umgekehrt auf die Erde. Das ist für Schnecken die perfekte Einladung zum Sit-in. Sie sammeln sich bei Tagesanbruch unter dem Rhabarberblatt. Dort ist es feucht, frisch und dunkel. Am nächsten Tag kann man so die Schnecken mit dem Rhabarberblatt einwickeln und entsorgen. Zum Beispiel im Tiefkühler. Das ist der coolste Tod. Jedenfalls angenehmer als ertrinken oder in der Kehrichtverbrennung oder einem Entenmagen zu landen. Wiederholen Sie diese Prozedur so lange, bis sich keine Schnecken mehr unter dem Blatt ein Stelldichein liefern. Und noch ein Tipp: Falls Ihnen der Rhabarber ausgeht, tun es auch ein paar grosse Salat- oder Kohlblätter. Und das Versteck wird noch einladender, wenn man ein paar feuchte Hundeguetzli oder Weizenkleie darunter auslegt. Eveline DuddaHinterforstwww.spriessbuerger.ch

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