Nach den ersten fünfzehn Minuten Euphorie, in denen ich gefühlt wie ein Engel übers Eis schwebe, kommt nach einer Stunde die grosse Ernüchterung. Ich friere. Vom Umfallen ist mein Hintern blau, mein Ego hat es noch ärger mitgenommen. In meinen Füssen fliesst kein Blut mehr, die Schlittschuhe sind bequem wie Betonklötze. Nach einer Stunde sage ich: «Ich bin zufrieden» – und gebe auf.
Aber nicht dieses Jahr! In der Nähe meines Hauses wurde gerade eine Outdoor-Schlittschuhbahn aufgebaut. Ich werde an meine alljährlichen Erfahrungen erinnert. Aber Lichterketten, kuschelige Musik und der Fonduegeruch vom Restaurant daneben locken. Mal schauen, ob meine temporäre, saisonal bedingte Vergesslichkeit wieder auftritt.