18.11.2019

Schlagabtausch auf hohem Niveau

Beste Unterhaltung mit ausgefallener Perkussion bot der Tambourenverein Lüchingen im gefüllten Festsaal.

Von Rebecca Küster
aktualisiert am 03.11.2022
Rebecca KüsterIn den eindrucksvollen rot-blauen Vereinsuniformen eröffnete der Tambourenverein den Abend in der Turnhalle Roosen mit lauten Fanfaren und Trommelwirbeln zu «Clairon Boy» von Robert Martin, arr. F. Tribelhorn. Weiter leitete Remo Dintheer als musikalischer Gesamtleiter des Abends zum bekannten Basler Marsch «Lago Mio» von Kyn Ivan über. Die Musikantinnen und Musikanten erfüllten bei ihrem Auftritt die Halle mit Klängen der Basler Fasnacht. Steif wie Zinnsoldaten begeisterte die Ehrensektion der sogenannten Clairons das Publikum zum Stück «Clairon-Dixi». Die steife Haltung der Musizierenden lässt sich auf die Spielweise des in Deutschland so gespielten Signalhorns zurückführen. Dabei werden die Naturtöne ohne Ventile erzeugt, wie beispielsweise beim Alphorn.Marsch erntete tosenden Applaus Als einer der Militärtambouren der Rekrutenschule 2019 stellte Pascal Lenherr sein besonderes Talent höchst konzentriert bei einem äusserst anspruchsvoll zu spielenden Marsch unter Beweis. In einem Wechselspiel von sehr langsamen, hin zu präzisen, schnellen Schlägen brachte er nicht nur die Membran seiner Trommel zum Beben, sondern auch das Publikum, das unter tosendem Applaus eine Zugabe forderte.Mit «Swing Back Home» von Roman Lombriser führte der Tambourenverein die zahlreichen Gäste in die 1920er- und 1930er-Jahre mit der weltbekannten Musikrichtung des Jazz. Im aufsteigenden Kunstnebel begeisterten auch die Nachwuchstalente, die Jungtambouren unter der Leitung von Pascal Lenherr, das Publikum. Mit «Jambo m’ Bongo», was aus Suaheli ins Deutsche übersetzt so viel wie Grüezi heisst, verzauberten die Jungtambouren die Gäste mit rassiger afrikanischer Klangkunst auf unterschiedlichen Perkussionsinstrumenten. Abschliessend dirigierte der Claironleiter Diego Benz zu «Bon Bosco» von Werner Dürr die Formation samt Trompetensolo in die kurzweilige Unterhaltungspause des Abends, in der sich die Gäste, aber auch die Musikantinnen und Musikanten bei Speis und Trank stärken konnten. Zum Auftakt der zweiten Hälfte des Abends trat der Tambourenverein in der kompletten Uniform auf, mit dem auffallenden Helmbusch zu «Celtic Crest» von Christoph Walter. Spezielle akustische Untermalung bot die Einlage auf grossen, blauen Plastiktonnen, die über Löcher im Klangkörper unterschiedliche Tonhöhen zum Stück erzeugten. Der Präsident Ingo Gschwend würdigte speziell die Dirigenten Remo Dintherr, Diego Benz und Pascal Lenherr. Dank ihrer grossen Unterstützung war die Doppelbelastung erträglich, die durch den Bau des neuen Vereinsgebäudes und die zweifachen Proben pro Woche entstand. Mit Powerplay ins Finale der UnterhaltungDen Höhepunkt des Abends bildete das «Powerplay». Damit wagten sich die Tambouren im übertragenen Sinne auf das Eis und vollführten eine anspruchsvolle künstlerische und rhythmische Choreografie. Im Eishockey bezeichnet es die Überlegenheit einer Mannschaft in einer Spielsituation. Eindrucksvoll überführten die Tambouren die starke Spieldynamik mit musikalischer Spannung in ein grandioses Zusammenspiel auf ihren Trommeln. Zum Schluss verabschiedeten sich die Tambouren mit dem weltbekannten Lied «The Rose» und bewiesen so auch ihre Stärke und ihr Können in einem langsamen und gefühlvollen Liebeslied.

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