15.08.2019

Schaurasen, Schottersteine oder Naturwiesen

Von Peter Köppel, 9464 Lienz
aktualisiert am 03.11.2022
Ich habe volles Verständnis, dass am Rand von Blumen- und Sträucherrabatten das Gras millimeterkurz geschnitten wird. Was ich hingegen nicht verstehen kann, dass grosse Wiesenflächen mit dem Benzin-Rasenmäher oder mit dem elektronisch gesteuerten Rasenroboter zur Rasenfläche geschert werden. Ist dies ein Generationen-Sinneswandel oder ein Wunschdenken? «Ästhetik» hat Priorität, die Natur wird es schon schaffen! Stellen Sie sich vor, Sie wohnen etwas abseits der Zivilisation, also da, wo nur selten Personen vorbeikommen. Würden die Gräser und Blumen den Bienen, Insekten und vielen weiteren Lebewesen überlassen? Oder wären der Rasenmäher und der Rasenroboter weiterhin im Einsatz? Die Antwort ist doch offensichtlich, was ich nicht zu kommentieren brauche. Also schwimmen Sie einmal gegen die Strömungen und entscheiden Sie sich für das, was Ihnen am besten gefällt: für die Naturwiese.Leider schieben nicht allein diese Maschinen der Natur den Riegel, denn der Gartenbau-Trend ist derzeit auch das Schottergestein, so werden oft über grössere Naturwiesen Folien verlegt und anschliessend mit Steinen überdeckt. Ist doch ein Affront gegenüber der Natur, da die Vegetation unter Menschenhand erstickt! Da stellt sich die Frage: Haben wir den Respekt vor der Natur total verloren oder ist der Verlust an Naturwiesen zur Normalität geworden? Bis anhin war ich der Auffassung, dass diese Art von Gartengestaltung eher in städtischen Agglomerationen Fuss fasst. Leider ist es nicht so, da sich dieser Gartenvirus schon in kleinen Bauerndörfern durchgesetzt hat. Deshalb ein Appell an alle neuzeitlichen Hausgarten-Strategen: Pflanzt als Kompensation wenigstens etwas Sträucher oder Blumen als Pollen- und Nektarspender für unsere Insekten.Peter Köppel, 9464 Lienz

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