31.08.2021

Schäden am Schulhausneubau: Ursache und Kostenfrage geklärt

Der Erweiterungsbau der Schulanlage Wiesenau konnte erst teilweise bezogen werden. Schäden am Bodenbelag führen zu Verzögerungen. Jetzt ist geklärt, wer für die zusätzlichen Kosten geradestehen muss.

Von sk/red
aktualisiert am 03.11.2022
Im Frühjahr 2020 erfolgte der Spatenstich zur Erweiterung der Schulanlage Wiesenau. Die Bauzeit war intensiv, verlief aber nach Plan, wie die Schule St.Margrethen in einer Mitteilung schreibt.Regelmässig konnte die Baukommission berichten, dass sowohl die zeitliche Planung wie auch die Kosten im Lot sind. Unmittelbar vor den Sommerferien seien dann „unvorhersehbare Erschwernisse“ aufgetreten, schreibt die Schule weiter.In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien wurde festgestellt, dass sich das Parkett im Erdgeschoss an mehreren Stellen wölbt und vom Unterlagsboden ablöst. Umgehend wurden Sachverständige beigezogen. Eine erste Einschätzung der Fachleute hat gezeigt, dass die Ursachen für das Schadenbild äusserst vielfältig sein können und sowohl den Unterlagsboden wie auch den Bodenbelag betreffen. So standen primär Ursachen im Vordergrund, die zusammengefasst werden können in Mängel bei den verwendeten Baumaterialien, unkorrekte Handhabung oder fehlerhafte Messungen. Ausgeschlossen werden konnten rasch ein Wasserschaden durch die Witterung, das Grundwasser oder ein Leck in der Bodenheizung. Schnell war klar: Für die Feststellung des Schadenausmasses und der Ursache sind eine Expertise und Laboranalysen nötig, die einige Zeit in Anspruch nehmen werden.Nichts überstürzenAm 7. Juli, am Mittwoch vor Schuljahresschluss, tagte die Baukommission ausserordentlich. Das tatsächliche Ausmass des Schadens und die Ursachen waren zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Insbesondere war laut Schule St.Margrethen unbekannt, ob sich die Situation noch weiter verschlechtern würde.Dem gegenüber stand unumstösslich fest, dass der Schulraumbedarf bei Schuljahresbeginn höher ist und zwingend gedeckt sein muss. Für die Baukommission war klar: Ein überhasteter Einzug in die neuen Kindergartenabteilungen in Unkenntnis der Umstände und Folgen ist kein gangbarer Weg, zumal der bestehende Dreifachkindergarten aus den 60-er Jahren problemlos auch noch bis zu den Herbstferien weiter genutzt werden kann.Ebenso war es ein vordringliches Ziel, das Ausmass des Schadens und die Ursachen zu kennen, bevor der Bezug der Kindergärten erfolgt. Dies auch zum Schutz vor Folgekosten. Diese gehen zu Lasten des oder der Verursacher bzw. deren Versicherungen und nicht zu Lasten der Einheitsgemeinde, was jedoch eine restlose Klärung durch die eingeleitete Expertise erfordere, schreibt die Schule.Kindergärten ziehen erst im Herbst einAus diesen Gründen hat die Baukommission am 7. Juli 2021 beschlossen, den Einzug der Kindergärten in das Erdgeschoss des Neubaus auf die Herbstferien zu verschieben. Um den höheren Schulraumbedarf decken zu können, wurde der Einzug in das Obergeschoss des Erweiterungsbaus als zwingend erachtet und zur Umsetzung freigegeben (Werken, Schulergänzende Betreuung SEB etc.). Dies wurde den direkt betroffenen Eltern am Donnerstag, 8. Juli, mittels Elternbrief mitgeteilt. Ebenso wurde dies umgehend auf der Webseite der Schule veröffentlicht. Die Auswirkung dieser Massnahme auf die Kindergartenkinder dürfte minimal sein, der alte und der neue Kindergarten liegen quasi Tür an Tür. Ein ordentlicher Start in den Kindergarten konnte dann auch am 16. August erfolgen.Die Ergebnisse der getätigten Untersuchungen, die nun vorliegen, sind eindeutig: Die Haftzugproben, ein Verfahren zur Prüfung der Verbindung zwischen Unterlagsboden und Bodenbelag, in den neu erstellten Kindergärten im Erdgeschoss sind unzureichend. Das Parkett in allen fünf Kindergarteneinheiten muss ersetzt werden. Diese Arbeiten werden umgehend eingeleitet, damit die neuen Kindergärten raschestmöglich bezogen werden können.Dies erfordert jedoch die Kooperation der betroffenen Unternehmer. Die Kosten werden nach Massgabe der Expertise unter diesen aufgeteilt. Der Einheitsgemeinde entstehen keine Mehrkosten. Ausserdem wurde für den Parkettboden im Obergeschoss ein Vorbehalt angebracht.Der Erweiterungsbau Wiesenau, für den die Bürgerschaft im Februar 2019 den Baukredit genehmigt hat, wird somit mit einigen Wochen Verspätung vollständig in Betrieb gesetzt sein. Nach wie vor auf Kurs sind die Baukosten.

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