Die Rheintaler konnten in Herisau sogar einen Rückstand verkraften. So entschieden sie das spannende Spiel erst im Schlussabschnitt für sich. Zuvor hatte das Duell drei Gesichter: Es war hochstehend und temporeich im ersten Drittel, konfus im zweiten – und dann war der SCR im Schlussdrittel abgeklärt.
Einzig die Kulisse in Herisau war bescheiden. Ohne Rheintaler wären keine 100 Fans da gewesen – und Herisaus Fanclub war auch nur anwesend, machte aber keinen Lärm. Die Appenzeller trafen am Donnerstag (nach Redaktionsschluss) aber noch im Liga-Nachtragsspiel auf Burgdorf – je nach dessen Ausgang dürfte es am Samstag, 17.30 Uhr, anders aussehen. In der letzten Runde der Regular Season ist der SC Rheintal nämlich erneut in Herisau zu Gast.
Spektakeldrittel trotz nur eines Torerfolgs
Beide Teams waren vom Start an ambitioniert und legten eine hohe Kadenz an den Tag. Die Chancen blieben auf beiden Seiten ungenutzt, bis Pascal Kuster sich in der 10. Minute durchsetzte und das 1:0 für die Rheintaler erzielte. Es blieb im ersten Drittel das einzige SCR-Tor, obwohl es bis zum Pausentee gemessen an den Chancen für zwei, drei weitere geeicht hätte.
Sofort nach der Pause fiel das kuriose 1:1. Herisaus Kohler wurde aus Angst vor einer Strafe zu passiv attackiert und schob die Scheibe am Boden liegend am verdutzten Ramon Metzler vorbei ins Tor. Und es kam noch schlimmer, Herisau traf durch Anderegg zum 2:1. Mica Moosmann regelte das aber mit einer Einzelleistung und stellte per Kabinettstück auf 2:2. Das Spiel war im Mitteldrittel deutlich schwächer als sonst, zuweilen wurde im System «Hühnerhaufen» gespielt. Das Spiel war aber immer fair, Herisau bekam erst zu Spielmitte die erste Strafe. Das Rheintaler Powerplay war aber kraft- und ideen- und darum auch torlos.
Die Bären bleiben bis zum Schluss gefährlich
Bei 2:2 ging das letzte Drittel los, wobei nun jedes Tor die Vorentscheidung hätte bringen können. Und dieses gelang Rheintals Sandro Bartholet. Er fand die Lücke und überlistete Goalie Allenspach in der hohen Ecke. Der SC Herisau war nun gefordert, doch die Gäste kontrollierten das Spiel aus sicherer Defensive. Vier Minuten vor Spielende schlich sich die Scheibe dann langsam zum 4:2 ins Herisauer Tor, Yanick Bodemann hatte sie losgeschickt.
Ihre zweite Strafe schwächte die Bären danach aber nur vermeintlich. Nach elf Sekunden Powerplay für den SC Rheintal lag der Puck im Tor – aber auf der falschen Seite. Bommeli liess Metzler keine Chance und markierte per Sololauf das Anschlusstor. Herisau forderte den SC Rheintal bis zum Schluss, wie dieses Tor zeigte.
Pascal Kuster machte das Powerplay danach aber doch noch zu einem Erfolg und traf zum Endstand von 5:3. Die Rheintaler dürfen sich nun auf ein attraktives Los in der ersten Hauptrunde des National Cups freuen. Diese Runde wird im September gespielt. Die Herisauer kämpfen indes noch um den Einzug in die Playoffs.
Schweizer Cup, 5. Vorrunde
Herisau – Rheintal 3:5 (0:1, 2:1, 1:3)
Sportzentrum Herisau – 128 Zuschauer – SR: Häusler; König, Halberstadt.
Tore: 10. Kuster 0:1, 23. Kohler 1:1, 28. Anderegg (Hohl) 2:1, 30. Moosmann 2:2, 42. Bartholet (Ritzmann) 2:3, 56. Bodemann (Fritz, Obrist) 2:4, 57. Bommeli (Pace) 3:4, 59. Kuster (Obrist, Egger) 3:5.
Strafen: Herisau 2 x 2, Rheintal 1 x 2 Minuten.
Rheintal: Metzler (Sauter); Egger, Binder, Obrist, Bodemann, Moosmann; Pilgram, Berweger, Stoop, Bartholet, Ritzmann; Thurnherr, M. Waidacher, L. Waidacher, Kuster, Fritz; Vetter, Adam, Rozajac.