Motiviert, mit viel Tempo, aber taktisch unterlegen – so lässt sich die Leistung der Luchse im ersten Drittel beschreiben. Das Spiel begann mit zwei hoch motivierten Teams, die sich im Derby nichts schenken wollten. In der zweiten Minute hatte Herisau die erste Chance, SCR-Keeper Metzler parierte. Eine Minute später war der SCR dran, Ströhles Schuss wurde aber auch abgewehrt.Die erste Strafe wurde den Rheintalern zum Verhängnis. Es dauerte keine 20 Sekunden, bis die Scheibe drin war. Kurz darauf hätte das zweite Tor fallen können. Die SCR-Abwehr nahm es zu locker, Metzler sicherte die Scheibe jedoch. Es folgten einige Minuten Flaute. Den Gästen gelang nichts Grosses; sie hatten gute Anläufe, scheiterten aber stets im Abschluss. Die Bären hatten eine durchdachtere, effizientere Spielweise und wurden mit einem zweiten Treffer belohnt, weshalb SCR-Coach Nater sich gezwungen sah, das Timeout zu nehmen. Ein Tor gelang den Rheintalern im ersten Abschnitt aber nicht.Dreifachschlag des SC Rheintal im zweiten DrittelZu Beginn des zweiten Drittels sah es in der Chancenauswertung nicht besser aus. Dabei scheiterte der SCR meist nicht an Keeper Klingler, sondern schoss daneben. In der 27. Minute erzielte Herisau das 3:0 (zweites Powerplaytor), sodass es für die Luchse hiess: Jetzt oder nie. Als der Puck, abgefeuert von einem Herisau-Stürmer, den Pfosten touchierte (31.), war der SCR endgültig wach.Die Beharrlichkeit zahlte sich aus. Renato Engler erlöste seine Farben von der Torlosigkeit (32.), Ströhle doppelte kurz später nach schönem Zuspiel in Überzahl zum 2:3 aus Rheintaler Sicht nach (34.). Die Tore hauchten dem SCR neues Leben ein, Holenstein gelang in der 37. Minute sogar das 3:3 – auch für den SCR war es das zweite Powerplay-Tor.So war im Schlussdrittel alles wieder offen. Der SCR startete voller Tatendrang, Englers abgewehrte Chance läutete ein hochspannendes Schlussdrittel ein. Als Herisau in der 50. Minute eine Strafe kassierte, witterten die Luchse ihre Beute. Zu viele Scheibenverluste verhinderten aber eine erstmalige SCR-Führung. Ex-SCRler Holdener zog gar dann auf Metzlers Tor los und wurde unfair gestoppt, weshalb der SCR seine dritte kleine Strafe kassierte. Und auch diese führte zu einem Tor: Nach 13 Sekunden traf Aerni zum 4:3, was für die hart kämpfenden Rheintaler ein herber Rückschlag war.Die Partie wurde immer emotionaler. Als Herisau ein Treffer zugesprochen wurde, der in der Meinung vieler Zuschauer nicht korrekt war, führte dies zu heftigen Diskussionen. Die Rheintaler Chancen auf eine Verlängerung schwanden – und waren dann endgültig dahin, als Rotzinger in der 57. Minute das 6:3 erzielte. Das Tor besiegelte eine bittere SCR-Niederlage. Es gilt nun, diese schnell zu verarbeiten: Am Sonntag geht es in Widnau gegen die Pikes Oberthurgau weiter.1. Liga
SC Herisau – SC Rheintal 6:3 (2:0, 1:3, 3:0)
Sportzentrum – 357 Zuschauer – SR: Hungerbühler; Kaufmann/Weiss.Tore: 5. Pace (Popp, Inauen) 1:0, 11. Jeitziner (Speranzino) 2:0, 27. Gartmann (Rotzinger, Jeitziner) 3:0, 32. R. Engler (Holenstein, Ströhle) 3:1, 34. Ströhle (R. Engler, Holenstein) 3:2, 37. Holenstein (R. Engler, C. Engler) 3:3, 43. Aerni (T. Koller) 4:3, 57. Holdener-Rohner (Jeitziner) 5:3, 57. Rotzinger 6:3.Strafen: Herisau 4 x 2, SCR 3 x 2 Minuten.Herisau: Klingler; Hofstetter, Jeitziner, Gartmann, T. Koller, Bommeli; Homberger, M. Koller, Popp, Pace, Speranzino; Bleiker, Olbrecht, Grau, Rotzinger, Aerni; Brügger, Studerus, Inauen, Hausammann, Holdener-Rohner.Rheintal: Metzler; C. Engler, Gschliffner, R. Engler, Bartholet, Ströhle; Berweger, Bodemann, Pfeiffer, Holenstein, Binder; Manser, Sabanovic, Lenz, Monstein, Grabher-Meyer; Stoop, Kuster, Stieger.