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Es war wieder ein Hitchcock-Finale in der Eishalle Aegeten. Der SC Rheintal rannte lange einem Ein-Tore-Rückstand nach und glich zehn Minuten vor Schluss aus.
Nach torloser Verlängerung entschied Yanick Bodemann das Penaltyschiessen zugunsten der Rheintaler. Die 436 Zuschauerinnen und Zuschauer waren aus dem Häuschen, denn spannender und besser geht es im Erstliga-Eishockey nicht. Der SCR bleibt mit seinen 21 Punkten in der extrem breiten Spitzengruppe der Liga.
SCR liegt im Rückstand und nimmt zu viele Strafen
Der SC Rheintal startete fulminant ins Spiel und hätte schnell in Führung gehen müssen. Doch die Präzision und das nötige Glück fehlten – und das sollte noch länger so bleiben. Im Spiel entwickelte sich ein horrendes Tempo – und beide Goalies konnten sich auszeichnen. Sie sollten eine entscheidende Rolle einnehmen. Doch erst fiel das erste Tor: Weil die Rheintaler den Puck nicht aus dem Drittel brachten, ging Wil in der 15. Minute in Führung.
Nun war der SC Rheintal gefordert, lief aber immer wieder auf die hoch stehenden Wiler Verteidigung auf. Die Fürstenländer spielten aufsässig, geradlinig und hatten viel Zug aufs Tor. Der SCR agierte derweil eher kompliziert, immer wieder mit einem Pass zu viel – und so lebte die Spannung. Im Mitteldrittel häuften sich die Strafen, vor allem für die Hausherren, doch kein Team konnte daraus einen Nutzen ziehen. Schiedsrichterin Staiger hatte die Partie weniger im Griff als bei ihrer letzten SCR-Spielleitung vor drei Wochen, einige Entscheidungen wurden mit Unmut zur Kenntnis genommen. Nach einer gröberen Keilerei liess sie aber Gnade walten und es gab nur je zwei Minuten.
Nach dem frühen Tor hatte das Spiel an Intensität verloren, doch im Schlussdrittel waren die Einheimischen gefordert. Und mitten in einer Druckphase der Gäste gelang der Ausgleich. Yanick Bodemann verwertete den präzisen Querpass von Pascal Obrist mustergültig.
Darauf erwachte auch das grosse Publikum, und sehr zur Freude der Spieler wurden die Anfeuerungsrufe nun lauter und zahlreicher. Die Fans motivierten das Team, wovon das ganze Spiel profitierte. Doch weil es nach 60 Minuten immer noch 1:1 stand, wurden wieder einmal die Punkte geteilt.
Yanick Bodemann wird der Rheintaler Matchwinner
Für den SC Rheintal war es die fünfte, für Wil die sechste Verlängerung, und das im elften Spiel. Die Unparteiischen wollten in dieser aber nicht Schicksal spielen und liessen auch fragwürdige Szenen laufen, ein Tor fiel aber nicht. So musste das Penaltyschiessen entscheiden – oder eben das Nervenspiel der beiden Goalies. Und dieses ist zugunsten von Vincent Sauter ausgefallen. Der Rheintaler Yanick Bodemann war der Einzige, der ein Tor erzielte. Damit luchsten die Rheintaler den Wilern den Zusatzpunkt ab.
Wetzikon führt die Tabelle nun mit 22 Punkten an, der SC Rheintal hat 21 – wie vier andere Mannschaften auch. Weiter geht’s am nächsten Sonntag, 16 Uhr, in Luzern. Der SC Rheintal offeriert den Fans dorthin eine Gratisfahrt mit dem Car. Es hat noch Plätze, Anmeldungen sind an René Müller zu richten.
1. Liga Ost
SC Rheintal – EC Wil 2:1 n. P. (0:1, 0:0, 1:0)
KEB Aegeten – 436 Zuschauer – SR: Staiger; Eichenberger, König.
Tore: 15. Oettli (Jäppinen) 0:1, 50. Bodemann (Obrist, L. Waidacher) 1:1.
Penaltys: Rheintal 1 Tor (Bodemann), Wil 0.
Strafen: Rheintal 7×2, Wil 4×2 Minuten.
Rheintal: Sauter (Metzler); Hagen, Binder, Obrist, Bodemann, L. Waidacher; Pilgram, Berweger, Stoop, Bartholet, Pfranger; Thurnherr, M. Waidacher, Fritz, Adam, Rozajac; Mutinelli, Vetter, Monnat.
Weitere Resultate: Luzern – Pikes 6:3, Reinach – Wetzikon 5:6 n. V., Unterseen – Bellinzona 5:6 n. V., Argovia – Prättigau 0:4, Burgdorf – Herisau 2:7.
Rangliste (alle 11 Spiele): 1. Wetzikon 22, 2. Bellinzona 21, 3. Wil 21, 4. Rheintal 21, 5. Prättigau 21, 6. Luzern 21, 7. Argovia 18, 8. Reinach 12, 9. Herisau 9, 10. Burgdorf 7, 11. Pikes 6, 12. Unterseen 1.
