Kurz vor 6 Uhr traf der reguläre Schnellzug in Richtung Buchs am Bahnhof ein. Er musste aber warten, denn der aus Richtung Buchs kommende Schnellzug hatte Verspätung. Die auf dem Perron Wartenden bekamen per Lautsprecher mitgeteilt, es handle sich um vier Minuten. Kurz darauf war eine Korrektur zu hören. Der Schnellzug in Richtung St.Gallen habe zwölf Minuten Verspätung.Erfahrene, mit dem Fahrplan vertraute Zugreisende versuchten nun, den um 6.07 auf einem hinteren Gleis abfahrenden Bummler in Richtung St.Gallen zu erwischen. Auf diese Möglichkeit waren die Wartenden von den SBB nicht hingewiesen worden, und «zu allem Elend», wie ein Betroffener sagt, sei dieser Zug dann auch noch zu früh abgefahren.
Der Schnellzug in Richtung Buchs stand immer noch da, weil der Schnellzug in Richtung St.Gallen noch immer zwischen Altstätten und Oberriet feststeckte und so die Strecke blockierte.Die nächste reguläre Möglichkeit, in Richtung St.Gallen wegzukommen, war der Bummler mit Abfahrtszeit 6.38 Uhr. Als alle in Richtung St.Gallen fahrenden Fahrgäste in diesem Zug Platz genommen hatten, setzte sich der Schnellzug nach Buchs nebenan in Bewegung – aber nicht in Richtung Buchs, sondern in Richtung St.Gallen. Eine Durchsage zu diesem ungewöhnlichen Vorgang soll es nicht gegeben haben.Die nach St.Gallen fahrenden Leute sassen also mit rund 40-minütiger Verspätung im Bummler und sahen nebenan einen Schnellzug in ihre Richtung abfahren. Dieser Schnellzug wurde nicht etwa auf ein Abstellgleis gebracht, sondern fuhr tatsächlich nach St.Gallen, wie ein in Heerbrugg zugestiegener Fahrgast bestätigt. Fahrgäste ärgern sich. Mitten im Berufsverkehr hätten die SBB zwei Züge ohne vorgängige Durchsage losfahren lassen. Im Bummler nach St.Gallen waren dafür die Gänge hoffnungslos überfüllt.Nach den vielen Ausfällen und Verspätungen im letzten Winter sind auf den Zug angewiesene Fahrgäste beunruhigt. Wenn das schon mühsam werde, bevor der Winter da sei – «wie wird es dann bei Schnee und Kälte sein?»