01.10.2018

Samariter feierten mit gestellten Notfällen

Szenen wie an einem Unfallort warteten auf die Besucher des Samaritervereins. Zum Glück war alles nur eine Show. Anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums gab es einen Postenlauf mit Gesundheitscheck und Festwirtschaft.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Die Ausrüstung beim Posten von Heidi Freund sah eigentlich aus wie ein Schminkkoffer. Nur etwas medizinischer. Fläschchen mit roter Flüssigkeit waren angeschrieben mit dem Stichwort «Filmblut», Töpfchen mit Vaseline und Pinsel gehörten auch zum Set. Auf der Suche nach Freiwilligen liessen sich bald ein paar junge Männer dazu überreden, sich wie nach einem Unfall schminken zu lassen. Das Resultat der Schnitt- und Schürfwunden war verblüffend echt und tat fast schon weh beim hinschauen. «Das muss wieder weg bevor wir in den Ausgang gehen», sagten die Probanden und lachten. Genau bei solchen Unfällen wie sie zu Hause, im Verkehr oder im Beruf passieren können, handeln Samariter rasch und kompetent. Um geübt zu bleiben, treffen sich die Eichberger Mitglieder einmal im Monat in den Räumen des Werkhofes; bereits seit 60 Jahren.Erfolgsrezept für ein aktives VereinslebenBeim Jubiläumsanlass waren die Gründungsmitglieder Rita Stieger und Josef Brocker anwesend, wie auch Ehemalige. Sie freuten sich, dass der Verein mit über 30 Mitgliedern auch vermehrt junge Leute anspricht. «Vor allem Frauen», sagt Beisitzerin Daniela Büchel und lacht. Immerhin seien auch drei Männer bei den Samaritern. Vieles muss der Verein richtig machen, denn in der Stadt Altstätten gibt es vergleichsweise nicht viel mehr Samariter als im überschaubaren Dorf Eichberg. Die Jungen bringen den Verein in die sozialen Netzwerke und nebst dem stetigen Lernen, was bei Notfällen zu tun ist, spielt auch das Vereinsleben eine wichtige Rolle. «Wir haben es gerne gesellig», sagt die Präsidentin Isabelle Kehl.Das durften die Besucher während des Postenlaufs spüren. Mit guter Laune senkten die Samariter die Hemmschwelle, auch mal den Defibrillator an einer Puppe auszuprobieren. Bei einer Nackenmassage konnte man sich verwöhnen lassen und der Gesundheitscheck lieferte Fakten zum Pulsschlag, Blutdruck und Blutzucker. Auch der Gemeindepräsident Alex Arnold kam auf einen Sprung vorbei und liess sich den Blutzuckerspiegel messen. Sein Fazit: «Ein Stück Kuchen liegt noch drin.»Hildegard Bickel

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