Salzkönigin am Gottesdienst unter der Linde - 160 waren dabei

Die evangelische Kirchgemeinde Berneck-Au-Heerbrugg feierte am Sonntag ihren Gottesdienst unter der Linde in Berneck. Rund 160 Personen folgten der Einladung zum Familiengottesdient, der vom Pfarrteam mit Manuela Schäfer und Sabine Gritzner-Stoffers gestaltet wurde. Unterstützt wurden die beiden Pfarrerinnen vom Kirchen- und Gospelchor unter der Leitung von Anja Hangartner und Aki Funakoshi am Piano. Bei schönstem Wetter wurden auch zwei Kinder, Madelaine Frei und Manuel Oberhänsli getauft.Gold ist wertvoller als SalzSabine Gritzner-Stoffers versuchte das Motto des Gottesdienstes, «Die Kraft des Salzes», mit dem slowakischen Volksmärchen zu verdeutlichen. Dieses Märchen handelt von einem König, der sich entscheiden muss, welcher seiner drei Töchter er den Thron vererben soll. Deshalb beschliesst er, sie auf die Probe zu stellen, und fragt sie, wie wertvoll er ihnen sei. Diejenige, die ihn am meisten liebt, soll die nächste Königin werden. Die älteste Tochter, Agnes, erklärt, ihr Vater sei ihr so lieb wie Gold. Die zweite Tochter, Ludmila, antwortet, ihr Vater sei ihr so lieb wie Juwelen. Die jüngste, Maruschka, sagt, er sei ihr so lieb wie Salz.Der erzürnte König jagt daraufhin Maruschka fort und lässt alle Salzvorräte in seinem Reich vernichten. Den Bewohnern des Reiches schmeckt fortan das Essen nicht mehr und schliesslich werden sie durch den Salzmangel schwach und krank. Auch für den König stellte sich das Salz als lebenswichtig heraus und er freut sich, als seine Tochter in den Palast zurückkehrt und ihm Brot und Salz mitbringt. Beim Vortragen des Märchens gaben Felix Indermaur als König und Manuela Schäfer als seine Tochter Maruschka eine kleine schauspielerische Einlage.Sogar Tränen schmecken salzigAnschliessend zog Sabine Gritzner-Stoffers Parallelen zum Glauben und erinnerte daran, dass auch Jesus gesagt habe: «Ihr seid das Salz der Erde». Die Bedeutung des Salzes erinnere an die Bestimmung der Menschheit. Ein Leben ohne Salz könnte sie sich nicht vorstellen, denn das Leben brauche Salz, sonst werde es fad. Menschen seien mit Salz verbunden, ja sogar die Tränen und der Schweiss schmecke salzig.Mit Brot und Salz mischte sich das Pfarrteam unter die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher und offerierte ihnen eine kleine Kostprobe. Nach dem Gottesdienst lud der Kirchenverein mit dem Helferteam aus Mesmern und Mitgliedern des Kirchenvorstandes zum Apéro und feinen Grilladen ein. Auch die kleinen Gäste wurden betreut und konnten sich mit Malen oder Salzteigkneten die Zeit vertreiben.