Das Bleichen geht ganz leicht: Man stülpt einfach einen grösseren Topf über eine Löwenzahnpflanze im Rosettenstadium und wartet – je nach Temperatur – etwa zwei Wochen.
Damit der Topf nicht kippt, fixiert man ihn mit einem Stecken in der Erde. Spätestens wenn die Löwenzahnspitzen aus dem Topfloch lugen, sollte man nachschauen, ob der Wildsalat schon gross, gelb und erntereif ist. Ich gebe Ihnen einen Tipp:
Warten Sie nicht zu lange, sonst kann es sein, dass der Löwenzahn unter dem Topf verfault.
Wer Angst hat, dass der Löwenzahnsalat bitter schmeckt, kann beruhigt sein. Dank des Bleichens sind die Blätter hell und zart und nicht bitterer als Chicorée oder Endivien. Abgesehen davon: So wie sauer lustig macht, ist bitter ja gesund. Einen Teil der Bitterkeit kann man zudem beim Rüsten mit einem Bad in warmem Wasser «auswaschen».
Der salatspendende Löwenzahn muss nicht zwingend von der Wiese stammen – er kann sich auch als unerwünschter Gast im Gartenbeet eingenistet haben. Dort kann man ihn aushungern, indem man den Vorgang mehrmals wiederholt. Die Pflanzenwurzeln werden mit der Zeit so stark geschwächt, dass das Unkraut auf diese Weise verhungert.
«Unkrautbekämpfung durch Aufessen» klingt erst einmal gut, ist aber trotzdem subideal. Denn schwache Pflanzen liefern keinen starken Salat. Die Blätter kümmern spätestens nach dem dritten Schnitt. Und ernährungsphysiologisch ist ebenfalls klar: Geschwächte Pflanzen liefern keinen Salat, der uns stark macht. Lichtentzug ist aber tatsächlich eine mögliche Methode, das Unkraut zu schwächen.
Eine Abdeckung mit grünem Kompostvlies, das zwar Wasser und Luft durchlässt, aber Licht fernhält, eignet sich zum Beispiel perfekt, um ein Beet bis zum Pflanzen sauber zu halten.
Dieser Tipp gilt für alle, die nicht gerne jäten und erst in zwei, drei Monaten pflanzen wollen. Solange dauert es nämlich, bis die Wuchskraft des Unkrauts nachhaltig gebrochen ist. Löwenzahnsalat gibt es dann leider auch keinen mehr.