17.11.2020

S18 aus Schweizer Sicht: Verbindung wichtig, Variante egal

Die von der österreichischen Asfinag festgelegte Autobahnverbindung wirbelt bei den Nachbarn viel Staub auf.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Die Autobahnen- und Schnellstrassen-Finanzierungsaktiengesellschaft (Asfinag) ist dem Wunsch der Vorarlberger Gemeinden nicht nachgekommen. Anstelle der favorisierten Variante Z der Autobahnverbindung zwischen A14 und A1 in St. Margrethen entschied sich die Asfinag für die Variante CP. Sie führt vom Anschluss im Bruggerhorn in St. Margrethen auf 8,5 Kilometern Länge über Höchst östlich an Lustenau vorbei zum Autobahnanschluss Dornbirn Süd. Bürgermeister und Bewohner der Vorarlberger Nachbargemeinden sind wütend. «Keine Entlastungsstrasse zu haben oder diese jetzt empfohlene, ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera», sagte der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer kürzlich.Es braucht zwei VerbindungsstrassenStösst der Asfinag-Entscheid Gemeindepräsidenten diesseits des Rheins auch sauer auf? Roland Wälter, Gemeindepräsident von Diepoldsau: «Unabhängig davon, ob die eine oder andere Variante kommt: Für Diepoldsau ist wichtig, dass es eine weitere Verbindung gibt.» Auf der Rheininsel entstehe nicht mehr und nicht weniger Verkehr, egal welche Variante zum Zug komme. «Für uns ist es wichtig, die Netzstrategie mit der Südumfahrung von Diepoldsau weiter zu entwickeln.» Sollte der Variantenstreit ennet dem Rhein erneut entfacht werden, könnte es nicht sein, dass die Südumfahrung der Rheininsel fertig ist, bevor die Verbindung zwischen A14 und A1 kommt? «Ich möchte nicht spekulieren. Wir brauchen im Rheintal beide Verbindungen, das ist viel wichtiger», sagt Wälter. Es sei egal, welches Projekt zuerst realisiert werde.Reto Friedauer, Gemeindepräsident von St. Margrethen und Präsident des Agglomerationsprogramms, überrascht der Variantenentscheid der Asfinag. «Bis jetzt hat immer die Z-Variante im Vordergrund gestanden. Der jetzige Entscheid der Asfinag ist schon gewöhnungsbedürftig», sagt Reto Friedauer.Vor neun Jahren wurden 20 Varianten diskutiertBeim Auswahlverfahren war Friedauer dabei. Damals habe man aus über 20 Korridorvarianten zwei zur Weiterbearbeitung ausgewählt. Das sei vor neun Jahren passiert und im Schlussbericht «Mobil im Rheintal» dokumentiert.«Den Frust des Lustenauer Bürgermeisters Kurt Fischer kann ich nachvollziehen», sagt Reto Friedauer. Es brauche eine Lösung, auch wenn nun die Wahl auf die zweitbeste gefallen sei. Auf den Anschluss in St. Margrethen habe das baulich keine Auswirkung. «Wie unterschiedlich sich die Varianten in der Verkehrswirkung niederschlagen, wird wahrscheinlich in nächster Zeit noch zu diskutieren geben», sagt der St. Margrether Gemeindepräsident.Parat ist St. Margrethen. Egal, welche Variante am Ende zum Zug kommt. Der Platz beim Autobahnschluss jedenfalls ist für den Bau eines neuen Zollamts reserviert. Im neuen Zonenplan der Gemeinde ist das Gebiet am Bruggerhorn grau markiert, ausgewiesen als Zone für öffentliche Bauten.Kurt Latzer

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