22.10.2019

S’ Rindlisbachers – Vater und Tochter gemeinsam auf der Bühne

Mit dem Comedy-Programm «Oh nein, Papa!»macht René Rindlisbacher mit Tochter Laura am 31. Oktober Halt in Widnau.

Vater und Tochter auf einer Comedybühne, eine Konstellation wie es sie so noch nie gegeben hat.Wie viel Humor des Vaters steckt in Laura?René Rindlisbacher: Laura und auch Nico sind mit meinem Humor aufgewachsen. Natürlich bleibt da einiges hängen. Sie interpretieren differenzierter. Aber im Grunde genommen ist es typisch Rindlisbacher.Warum steht die Tochter und nicht der Sohn mit auf der Bühne?Laura ist extrovertierter. Diese Eigenschaft ist Nico nicht so gegeben. Es war schon früh klar, dass Laura einmal auf der Bühne anzutreffen sein wird.Sie sprechen von einem typischen «Rindlisbacher- Humor». Wie sieht der aus?Am ehesten cool, trocken und etwas frech. Bei diesem Programm müssen wir unterscheiden zwischen dem Rindlisbacher als Vater und seinen Bühnenfiguren. Der Vater überdreht etwas, weil wir den Vater-Tochter-Effekt erreichen möchten. Dort ist mein Humor wohl am authentischsten. Bühnenfiguren wie Alfonso sind beliebt, weil sie sich nicht ändern und der Zuschauer deshalb weiss, was auf ihn zukommt. Dort ist der Humor meistens etwas anders gelagert.Kann sich Laura neben René entfalten oder ist die Gefahr da, dass sie neben ihm ein Mauerblümchendasein fristet?Laura ist keineswegs nur Nebenkomikerin. Natürlich ist sie in einem Lernprozess, der noch andauert. Aber ihr Einstiegsniveau ist schon sehr hoch und sie beweist von Vorstellung zu Vorstellung, dass sie die in sie gesetzten, hohen Erwartungen durchaus im Stande ist, zu erfüllen.Es sind zwischen Mitte Oktober bis Ende Dezember rund 25 Vorstellungen für S’Rindlisbachers geplant. Gibt’s irgendwann einen Comedy-Überdruss?Wir spielen pro Abend zweieinhalb Stunden – und das vielleicht 60-mal im Jahr. Das ist nicht wirklich ein Knochenjob. Wir würden tagelang ununterbrochen auf der Bühne stehen, nur um die Leute zum Lachen zu bringen. Nicht weil wir es müssen, sondern weil wir es dürfen. Überdruss gibt es nur, wenn man die Nase voll hat. Und das dürf-te in anderen Berufsgattungen eher der Fall sein.Wie lange haben Sie an diesem neuen Programm gearbeitet?Wir waren dreimal eine Woche in Klausur und nebenbei haben wir beide noch an den Texten gearbeitet. Insgesamt etwa neun Monate.Sie können sich einfach hinsetzen und schreiben?Das ist mein insgesamt neuntes Programm, da ist einiges gegeben. Natürlich ist es am Anfang schwieriger, in die Gänge zu kommen, aber wenn Idee und Figuren einmal etwas genauer definiert sind, dann geht es um die Texte. Das sind wie zwei verschiedene Komponenten. Und da ich weiss, was das Publikum in etwa von mir und der Konstelwlation erwartet, ist es etwas einfacher.Schreibt Laura aktiv an den Programmen mit?An einem nächsten bestimmt. Während des Schreibprozesses für «Oh nein, Papa» war sie noch berufstätig. Geschrieben habe ich es zusammen mit einem Freund, der schon mit «Edelmais» zusammengearbeitet hat. Aber Laura ist natürlich während der Tour mit verantwortlich, dass sich das Programm weiterentwickelt.Können Sie so streiten, wie dies auch zu Hause geschieht?Wir haben selten gestritten. Laura war als Kind, als Jugendliche und als junge Frau äusserst vernünftig. Es gab und gibt keinen unnötigen Streit bei uns. Sie weiss, was auf der Bühne Sache ist und ich weiss, dass ich nicht den Vater raushängen muss.Wie gross ist die Gefahr, sich über Frauenprobleme lustig zu machen, wenn man mit einer Frau auf der Bühne steht?Nicht wesentlich. Wir greifen eher das eine oder andere Problem auf, das Väter und Töchter betrifft. Auch übergreifende Generationenprobleme kommen vor. Laura spielt eine Urologin, zu der René für seine Vasektomie hingeht. Eine tolle Geschichte, die natürlich besonders witzig ist, weil es (natürlich ungewollt) auch um Privates geht.Hat es Sie nie gereizt, als politischer Kabarettist aufzutreten.Ich bin privat ein sehr politischer Mensch. Ich liebe die Auseinandersetzung und freue mich immer wieder über Themen zu diskutieren, die sehr entfernt mit Humor zu tun haben. Dies aber auf der Bühne zu tun, war nie ein Thema für mich. Ich wollte immer den Unterhaltungsnerv der Leute treffen, ohne dass sich diese zuerst eine App runterladen müssen, um zu verstehen, was ich damit meine. Auch heute nach über 30 Jahren Bühne reizt es mich nicht. Abgesehen davon, schafft es bis heute auch kein Komiker in der Schweiz, mit reinem politischen Kabarett Säle zu füllen. (pd)Vorverkauf: www.ticketcorner.ch

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